Die Deutsche Bahn profitiert einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel zufolge massiv von den Problemen an den Flughäfen. Entlang der innerdeutschen Flugstrecken sind ICE-Sprinterzüge zu 40 Prozent stärker ausgebucht, wie das Magazin am Sonntag berichtete. „Immer mehr Menschen nutzen in der aktuellen Lage innerdeutsch die Bahn statt den Flieger“, sagte ein Bahn-Sprecher. Insbesondere aufgrund von Personalproblemen müssen Reisende derzeit an Flughäfen lange Wartezeiten einkalkulieren.
Im Mai nutzten nach Angaben der Deutschen Bahn täglich mehr als 20.000 Fahrgäste die Sprinter des Unternehmens. „Dies ist ein sattes Plus von über 40 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vor-Corona-Jahr 2019“, so der Sprecher. Besonders die Sprinter-Verbindungen zwischen Berlin und Frankfurt, München oder Nordrhein-Westfalen seien derzeit sehr gut gebucht. „Die Vorbuchungen für Juli/August setzen den Sprinter-Boom klar fort“, sagte der Sprecher.
Sprinter sind noch schnellere ICE-Züge, die an besonders wenigen Orten halten. Von Berlin nach München verkürzt sich so die komplette Fahrtzeit auf unter vier Stunden. Mit regulären ICEs braucht man mehr als viereinhalb, ganz ohne ICE und mehreren Umstiegen sogar mehr als acht Stunden. Der hohe Zuspruch der Schnellzüge lasse sich unmittelbar auf die prekäre Lage der Luftfahrt zurückführen.
Viele Zugfahrten würden dabei sogar von den Fluggesellschaften selbst gebucht werden, unter anderem wenn Flüge gestrichen und die Passagiere auf den Zug umgebucht werden. „Einen großen Einfluss auf den Zuwachs an Fahrgästen haben auch die Kooperationen mit unseren Partner-Airlines“, erklärte der Bahn-Sprecher.




