Bundeswehr

Bundeswehr geht in Australien einkaufen: 100 „Schwerer Waffenträger Infanterie“

Ein Jahr nach dem Beschluss des Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr werden erste Rüstungsbeschaffungs-Verträge geschlossen.

Produktionsstätte des Rüstungsunternehmens Rheinmetall im australischen Redbank. Arbeiter vor einem Model des „Schweren Waffenträger Infanterie“.
Produktionsstätte des Rüstungsunternehmens Rheinmetall im australischen Redbank. Arbeiter vor einem Model des „Schweren Waffenträger Infanterie“.AAP/imago

Am heutigen Tag unterzeichnet der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium Thomas Hitschler (SPD) gemeinsam mit dem australischen Rüstungsminister Pat Conroy eine Zusammenarbeitserklärung zur Beschaffung von mehr als 100 Gefechtsfahrzeugen des Typs „schwerer Waffenträger Infanterie“. Damit soll im Deutschen Heer das Waffensystem WIESEL 2 abgelöst werden.

Die Fertigung des Gefechtsfahrzeugs, das in Australien als „Combat Reconnaissance Vehicle“ (CRV) produziert wird, läuft derzeit an.

Das „schwere Waffenträger Infanterie“ basiert auf der BOXER Fahrzeugfamilie

Das „schwere Waffenträger Infanterie“ wird über einen bemannten Turm des Typs Rheinmetall Lance 2 Block II verfügen. Die Bewaffnung besteht aus einer vom Schützenpanzer Puma bekannten Maschinenkanone MK30-2 im Kaliber 30 mm x 173 sowie einem Turm-Maschinengewehr vom Typ FN MAG im Kaliber 7,62 mm x 51. Darüber hinaus wird das System über einen integrierten Werfer für Panzerabwehrlenkflugköper des Typs MELLS (Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörper-System) verfügen.

Der WIESER im Einsatz. 2025 wird er abgelöst.
Der WIESER im Einsatz. 2025 wird er abgelöst.IMAGO/Björn Trotzki

Ziel ist es, dass 2025 die Auslieferung der ersten Fahrzeuge beginnt. Um diesen straffen Zeitplan einzuhalten, benötigt die Bundeswehr die Billigung des Deutschen Bundestages. Die Finanzierung des Vorhabens soll aus dem Sondervermögen der Bundeswehr erfolgen.

In der aktuellen Diskussion um mehr gemeinsame europäische Rüstungsprojekte geht die Bundeswehr damit offenbar einen zweiten Weg, indem sie auch mit nicht-europäischen Partnern im Bereich Wehrbeschaffung zusammenarbeitet.