Haushalt

Bund nimmt 2023 deutlich mehr Schulden auf als geplant

Die Neuverschuldung wird im kommenden Jahr 45,6 Milliarden Euro betragen. Der Entwurf von Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte weniger als die Hälfte der Summe vorgesehen.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte deutlich weniger Schulden geplant.
Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte deutlich weniger Schulden geplant.AP/Markus Schreiber

Der Bund nimmt im kommenden Jahr deutlich mehr Schulden auf als von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geplant. Das beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestages in der Nacht zum Freitag, wie Abgeordnete von SPD, Grünen und FDP mitteilten. Demnach wird die Neuverschuldung von 138,9 Milliarden Euro im laufenden Jahr auf 45,6 Milliarden Euro im Jahr 2023 zwar deutlich gesenkt. Lindners Entwurf hatte mit 17,3 Milliarden Euro jedoch weniger als die Hälfte der Summe vorgesehen.

Ausgaben in Höhe von rund 476,3 Milliarden Euro vorgesehen

Insgesamt soll der Bund laut dem Beschluss des Haushaltsausschusses im kommenden Jahr rund 476,3 Milliarden Euro ausgeben. Das sind etwa 31 Milliarden Euro mehr als Finanzminister Lindner eingeplant hatte.

„Dieser Haushalt steht für soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Freiheit in der Zeitenwende. Dabei fördern wir innovative Technologien und sorgen für wichtige Zukunftsinvestitionen“, erklärte der Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler (Grüne) am Freitag. Mit dem Haushalt gelinge die „schwierige Balance aus Investitionen in die Zukunft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt unseres Landes auf der einen Seite und der haushaltspolitischen Vernunft innerhalb der Schuldenbremse auf der anderen Seite“.

Der neue Haushalt soll voraussichtlich am 25. November im Bundestags-Plenum beschlossen werden.