Brandenburg

Brandenburger Koalition uneins: Israel-Bekenntnis sorgt für Spannungen

Das Israel-Bekenntnis bei der Einbürgerung sorgt für Streit in Brandenburgs Koalition. Das BSW kritisiert die SPD und Ministerpräsident Dietmar Woidke scharf.

Ministerpräsident Dietmar Woidke verteidigt seine klare Meinung zum Israel-Bekenntnis.
Ministerpräsident Dietmar Woidke verteidigt seine klare Meinung zum Israel-Bekenntnis.Bernd Elmenthaler/Imago

Nicht nur in Berlin sorgt das verpflichtende Israel-Bekenntnis für Menschen, die die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben wollen, für Diskussionen. Besonders im brandenburgischen Landtag gibt es seit der Ankündigung dieser Regelung erhebliche Spannungen. Wie der Rbb berichtet, sei das Vorhaben offenbar nicht mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) abgestimmt gewesen. Die SPD unter Ministerpräsident Dietmar Woidke soll die Entscheidung im Alleingang getroffen haben.

Die BSW-Landesvorsitzende Friederike Benda reagierte mit scharfer Kritik:
„Das ist der Weg in den Gesinnungsstaat und ein direkter Angriff auf das Herz unserer Demokratie“, sagte die 38-Jährige. „Die Einführung eines Bekenntnisses zum Existenzrecht Israels als Einbürgerungspflicht war mit uns weder abgestimmt noch angekündigt. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Demokratie.“ Ein solcher „politischer Gesinnungstest“ schaffe neue gesellschaftliche Spannungen, so Benda weiter.

Ministerpräsident Woidke bezieht klar Stellung

In der vergangenen Woche hatte Innenminister René Wilke (parteilos) erklärt, dass es in Brandenburg ab sofort verpflichtend sei, das Existenzrecht Israels anzuerkennen, wenn man die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen möchte. Das Vorgehen sei mit Ministerpräsident Woidke abgestimmt worden.

Woidke selbst betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Montagnachmittag:
„Es ist ganz einfach: Das Existenzrecht des Staates Israel ist für uns nicht verhandelbar. Wer der Meinung ist, dass der Staat Israel in seinen völkerrechtlich anerkannten Grenzen von 1948 nicht existieren darf, der kann in Deutschland nicht eingebürgert werden.“ Er verwies auf die besondere historische Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel und machte deutlich, dass es in dieser Frage keine Kompromisse geben werde.