Nach Eklat

Palmer meldet sich krank und will keine Fragen beantworten

Nach dem Eklat bei einem Uni-Auftritt ist unklar, wann Boris Palmer wieder für die Öffentlichkeit erreichbar ist. Außerdem hat er eine Krankmeldung eingereicht.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer verlässt die Grünen und nimmt sich nun eine Auszeit. 
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer verlässt die Grünen und nimmt sich nun eine Auszeit. Marijan Murat/dpa

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer will nach seinem Parteiaustritt und seinen angekündigten Pausen-Plänen erstmal keine Auskunft geben, wie er weitermachen will. „Ich mache heute Auszeit und beantworte aus diesem Grund keine Fragen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart am Dienstagmorgen auf die Frage, wie seine angekündigte Auszeit ausgestaltet werden soll. Auf die Frage, ab wann er wieder ansprechbar ist, antwortete Palmer: „Weiß ich nicht.“ Außerdem erklärte die Stadt Tübingen, dass er sich jüngst krankgemeldet hat. 

„Herr Palmer ist krank und steht heute nicht für Anfragen zur Verfügung“, teilte eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Dienstag mit. Wie seine angekündigte Auszeit konkret aussehen soll, ist auch der Stadtverwaltung nicht bekannt. Auf die Frage, was die Auszeit genau bedeute und wie lange Palmer nicht im Dienst sein werde, teilte die Sprecherin lediglich mit: „Dazu können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft geben.“

Boris Palmer rechtfertigte Nutzung des N-Wortes

Palmer hatte am Montag seinen Parteiaustritt erklärt und zuvor bekanntgegeben, eine „Auszeit“ nehmen zu wollen. Am Rande einer Migrationskonferenz in Frankfurt am Main hatte Palmer am Freitag Stellung zu Art und Weise seiner Verwendung des „N-Wortes“ genommen. Als er mit „Nazis raus“-Rufen konfrontiert wurde, sagte Palmer zu der Menge: „Das ist nichts anderes als der Judenstern. Und zwar, weil ich ein Wort benutzt habe, an dem ihr alles andere festmacht. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für euch ein Nazi.“ Mit dem sogenannten N-Wort wird heute eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Palmer war für seine Äußerungen heftig kritisiert worden. In einer persönlichen Erklärung vom Montag betonte Palmer, er hätte als Oberbürgermeister „niemals so reden dürfen“.