Während eines Konzerts der Böhsen Onkelz in der Berliner Waldbühne ist ein Mensch ums Leben gekommen. Wie die Band in den sozialen Medien bekanntgab, erlitt ein mutmaßlicher Fan während der Veranstaltung am Mittwoch einen medizinischen Notfall.
„Trotz aller Bemühungen der Rettungskräfte konnte der betroffenen Person leider nicht mehr geholfen werden“, heißt es in dem Statement weiter. Aus Rücksicht auf die Angehörigen werde der Konzertbericht der Band aus Berlin vorerst entfallen. Neben der Beileidsbekundung postete die Band außerdem eine Aufnahme der Waldbühne in schwarz-weiß. Wie eine Polizeisprecherin gegenüber der Berliner Zeitung bestätigte, soll die Person etwa gegen 22 Uhr gestorben sein. Ein Fremdverschulden sei auszuschließen.
Konzert in der Waldbühne: Mann zeigt Hitlergruß
Außerdem sorgte ein 49-Jähriger während des Konzerts der Böhsen Onkelz für einen Polizeieinsatz. Er steht im Verdacht, den Hitlergruß gezeigt zu haben, wie die Polizeisprecherin gegenüber der Berliner Zeitung ausführte. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Mann wurde eingeleitet. Er soll kurzzeitig festgenommen worden sein.
Böhse-Onkelz-Konzert: Zwei Menschen in Frankfurt von Zug erfasst
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Böhse Onkelz Konzerttermin von einer Tragödie überschattet wird oder die Band wegen rechtsextremer Fans auffällt. Im Sommer vor zwei Jahren starben zwei Personen nach einem Konzert der Rockband im Frankfurter Fußballstadion. Sie befanden sich nach Polizeiangaben auf den Gleisen in der Umgebung des Stadions im Südwesten der Stadt. Der 45-jährige Mann und die 25-jährige Frau seien von einem als Sonderzug eingesetzten Regionalzug erfasst worden, erklärte damals eine Sprecherin der für die Bahn zuständigen Bundespolizei.
Bereits vor dem tödlichen Unfall waren nach Angaben der Bundespolizei Teilbereiche der Bahnstrecke gesperrt worden, weil mehrere Menschen im Anschluss an das Konzert der Rockband Böhse Onkelz in dem Stadion, dem „Deutsche-Bank-Park“, Gleise betreten hätten, so die Sprecherin weiter.
Waldbühne: Konzerte der Böhsen Onkelz ausverkauft
Obwohl sich die Böhsen Onkelz regelmäßig öffentlich von der rechten Szene distanzieren, wird ihnen eine Nähe dazu vorgeworfen. Gründe dafür sind auch Veröffentlichungen in der frühen Phase der Band. Besonders oft wird dabei das Lied „Türken raus“ aufgeführt. Auf Konzerten kam es in der Vergangenheit seitens vereinzelter Fans zu rechtsextremen Aktionen, wie etwa Sieg-Heil-Rufen.
Die Band wurde im Jahr 1980 gegründet und pausierte dann mehrere Jahre, ehe sie im Jahr 2013 ein Comeback feierten. Derzeit sind sie auf Open-Air-Tour, beide Konzerte in der Berliner Waldbühne waren ausverkauft. In Deutschland schart die Band Zehntausende Fans um sich. (mit dpa)
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