Konflikte

Mehr Bodyguards für Maduro: Venezuela rechnet mit US-Schlag

Maduro verstärkt seine Personensicherung. In den USA wird über eine härtere Gangart diskutiert, in Venezuela wächst die Sorge vor einer Eskalation.

Caracas: Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro spricht bei einer öffentlichen Veranstaltung. In Zukunft soll er dabei noch besser geschützt werden.
Caracas: Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro spricht bei einer öffentlichen Veranstaltung. In Zukunft soll er dabei noch besser geschützt werden.Jesus Vargas/dpa

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat seine persönliche Sicherheit deutlich verschärft. Das berichtet die Financial Times unter der Überschrift „Maduro verschärft seinen Personenschutz angesichts wachsender US-Angriffsdrohung“. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Spekulationen über eine mögliche militärische Eskalation durch die USA gegen das Maduro-Regime, das in Washington weiterhin als illegitim betrachtet wird.

Öffentlich genannt werden keine konkreten Maßnahmen. Nach Angaben von mit der Lage vertrauten Personen, auf die sich die Financial Times beruft, ist jedoch von einer Aufstockung des Personenschutzes und zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen bei Auftritten und Reisen die Rede. In Caracas wird dies als Zeichen gewertet, dass die Regierung eine reale Gefahr für Maduro selbst sieht.

Konflikt mit Venezuela: Militärische Signale aus Washington

Hintergrund sind wachsende Spannungen zwischen den USA und Venezuela. In Washington wird seit Wochen über ein härteres Vorgehen gegen das Maduro-Regime diskutiert, das trotz internationaler Kritik weiter an der Macht bleibt. Die US-Regierung hat sich bisher nicht offiziell zu militärischen Planungen geäußert. US-Medien und Analysten berichten jedoch von erhöhter Aufmerksamkeit in Militär- und Geheimdienstkreisen im Hinblick auf Venezuela, insbesondere mit Blick auf dessen enge Beziehungen zu Russland, China und Iran.

Die Financial Times spricht in diesem Zusammenhang von einer sich verschärfenden Drohung eines US-Militärschlags. Das bedeutet nicht zwingend, dass ein Angriff unmittelbar bevorsteht, zeigt aber das gestiegene Eskalationspotenzial im Verhältnis zwischen Washington und Caracas an.

Abschreckung nach innen und außen

In Venezuela selbst erfüllt die Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen eine doppelte Funktion. Nach innen signalisiert sie, dass das Regime Gefahren ernst nimmt und sich auf mögliche Unruhen oder Attentate vorbereitet. Nach außen kann sie als Botschaft an die USA verstanden werden, dass ein Angriff nicht ohne Gegenreaktion bleiben würde.

Das Regime in Caracas reagiert regelmäßig auf internationalen Druck mit militärischer Rhetorik und Mobilisierung. In offiziellen Verlautbarungen spricht Maduro immer wieder von „imperialistischer Aggression“ aus den USA und betont die Bereitschaft zur Verteidigung der nationalen Souveränität. Ende Oktober brachte Maduro das russische Raketenarsenal seines Landes ins Spiel. Venezuela verfüge über „nicht weniger als 5000“ Boden-Luft-Raketen vom Typ Igla-S. Die Raketen seien „an wichtigen Luftverteidigungspositionen“ stationiert, „um den Frieden zu sichern“, sagte Maduro in einer Fernsehansprache.

Regionale Folgen bei Eskalation

Eine tatsächliche militärische Konfrontation hätte weitreichende Folgen über Venezuela hinaus. Das Land ist zentral für die Stabilität in weiten Teilen Nord-Südamerikas, insbesondere mit Blick auf Migration, Energieversorgung und regionale Allianzen.
Experten warnen, dass bereits die Andeutung einer militärischen Option die Lage weiter destabilisieren könnte, da sie Hardliner auf beiden Seiten stärkt und diplomatische Spielräume einengt.