Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat angekündigt, die Wasserrechnung für hunderte Mieterinnen und Mieter zu begleichen. Das Bezirksamt sei von den Berliner Wasserbetrieben (BWB) informiert worden, dass dem gesamten Gebäudekomplex der Eigentümergesellschaften am Hafenplatzkomplex die Sperrung der Wasserlieferung droht. Grund dafür sei eine ausstehende Rechnung im oberen sechsstelligen Bereich.
„Obwohl die Eigentümergesellschaften regelmäßige Wasserabschlagszahlungen von den Mietenden über die Mietnebenkosten erhalten, verwenden sie diese augenscheinlich seit vielen Monaten nicht mehr, um die Kosten für die Wasserversorgung zu begleichen“, teilte das Bezirksamt mit. „Möglicherweise handelt es sich um eine Entmietungsstrategie.“
Bezirk übernimmt Abschläge ab November
Neben hunderten privaten Mieterinnen und Mietern befindet sich dort auch eine große Geflüchtetenunterkunft mit etwa 600 Bewohnerinnen und Bewohnern. Würde das Wasser abgestellt, müssten sie dem Bezirksamt zufolge alle in Notunterkünfte gebracht werden. Damit es dazu nicht kommt, habe der Bezirk den Wasserbetrieben angeboten, die Zahlungen ab November zu übernehmen.
„Das Bezirksamt sieht mit Empörung und Erschrecken auf diese Geschäftspraxis der Eigentümergesellschaften“, sagte Florian Schmidt (Grüne), Bezirksstadtrat für Bauen und Stadtentwicklung, laut der Mitteilung. „Dieser konkrete Fall ist in seiner enormen Dimension zwar einzigartig, aber es gibt weitere Immobilien mit Eigentümer*innen, deren Vorgehen nur durch sehr personalintensive Verfahren begegnet werden kann.“


