Kritik

Berliner Grüne: Kai Wegner soll mit Klimaaktivisten sprechen

„Miteinander reden ist immer besser als nicht miteinander zu reden“, sagt Bettina Jarasch. Doch sie äußert auch Kritik an der Letzte Generation.

Berlin: Grünen-Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch (r.), und Kai Wegner (CDU), Berlins Regierender Bürgermeister.
Berlin: Grünen-Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch (r.), und Kai Wegner (CDU), Berlins Regierender Bürgermeister.Bernd von Jutrczenka/dpa

Die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Bettina Jarasch und Werner Graf haben den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) zu einem Treffen mit der Klimaschutzgruppe Letzte Generation aufgefordert. „Miteinander reden ist immer besser als nicht miteinander zu reden. Der Bürgermeister von Hannover hat das auch getan“, sagte Graf der Tageszeitung taz (Freitag). „Sich nur zu verweigern, weil man die Art und Weise des Protests nicht so gemütlich findet, finde ich ein komisches Herangehen.“

Jarasch ergänzte: „Bei der Gelegenheit könnte er auch aufzeigen, was mit der CDU in Berlin in Sachen Klimaschutz passiert. Dann würden wir alle mehr wissen als wir es jetzt tun.“ Die Grünen-Politikerin betonte, sie sei als grüne Klimaschutz-Senatorin immer mit Initiativen im Gespräch gewesen, auch mit Extinction Rebellion und der Letzten Generation. Zu den Klimaprotesten sagte Jarasch: „Die neue Regierung braucht diesen Druck und zwar dringend, wenn mehr Klimaschutz umgesetzt werden soll.“

Berlin: Klimaschutzgruppe Letzte Generation blockiert regelmäßig Straßen

Ob die zahlreichen Aktionen mit Straßenblockaden zielführend sind, sieht die Grünen-Politikerin allerdings skeptisch. „Darüber haben wir schon viele Diskussionen geführt – und das ist ein Teil des Problems“, sagte sie. „Das sind Menschen, die mit einer gewissen Verzweiflung darauf aufmerksam machen, dass uns die Zeit wegläuft. Aber durch die Aktionsform diskutieren wir am Ende nur über die Staus auf der Straße – und nicht über Klimaschutz. Genau diese Debatte bräuchten wir allerdings, damit wir klären, wie wir gemeinsam vorankommen.“

Als erstes Mitglied der Bundesregierung seit Beginn der massiven Blockadeaktionen in Berlin hatte sich Verkehrsminister Volker Wissing am Dienstag mit Vertretern der Gruppe Letzte Generation getroffen.