Bezirke

Berlinweit auf Platz 1: Immer mehr rechtsextreme Vorfälle in Marzahn-Hellersdorf

In Marzahn-Hellersdorf gibt es einen starken Anstieg rechtsextremer Vorfälle, meldet die Registerstelle für den Bezirk. Im Jahr 2024 gab es mehr als 1000 Straftaten.

Neonazipartei „Der III. Weg“: In Marzahn-Hellersdorf kommt es immer öfter zu rechtsextremen Vorfällen.
Neonazipartei „Der III. Weg“: In Marzahn-Hellersdorf kommt es immer öfter zu rechtsextremen Vorfällen.Hami Roshan/imago

In Marzahn-Hellersdorf sind im vergangenen Jahr berlinweit die meisten rechten Vorfälle festgestellt worden. Das geht aus dem Jahresbericht der Registerstelle Marzahn-Hellersdorf hervor, wie das Bündnis für Demokratie und Toleranz auf seiner Website mitteilte. Ein Anstieg der Fälle ist vor allem im Bereich der extrem rechten und diskriminierenden Propaganda zu beobachten. Die Verbreitung von Propaganda erfolge oft durch Sticker und Plakate, die Neonazis nutzen, um bestimmte Räume für sich zu beanspruchen und ein Klima der Ausgrenzung zu schaffen.

Der Bericht verdeutlicht, dass die Vorfälle nicht nur auf Propaganda beschränkt sind. Durchschnittlich wurde jede Woche mindestens eine extrem rechte Bedrohung gemeldet. Besonders bemerkbar macht sich der Anstieg durch neue jugendliche Neonazi-Netzwerke, die sich sowohl lokal als auch überregional organisiert haben. Diese Gruppen störten unter anderem CSD-Veranstaltungen und richteten ihre Angriffe gegen Antifaschisten und Antifaschistinnen sowie nichtrechte Jugendliche. Die Zunahme der Gewalt und Bedrohungen ist laut dem Bündnis alarmierend.

Marzahn-Hellersdorf: Rechtsextreme Kleinstpartei „Der III. Weg“ besonders aktiv

Die Neonazipartei „Der III. Weg“ spiele dabei eine zentrale Rolle. Mit rund 400 gemeldeten Vorfällen ist sie in Marzahn-Hellersdorf besonders aktiv, mehr als in jedem anderen Bezirk Berlins. Die Attacken durch Neonazis richteten sich gegen alle, die als Gegner wahrgenommen werden, darunter auch queere Menschen und Personen, die von Rassismus betroffen sind. Diese Übergriffe fanden häufig in öffentlichen Verkehrsmitteln, Supermärkten und im Wohnumfeld statt.

Ein weiteres besorgniserregendes Phänomen sei die Verherrlichung des Nationalsozialismus. An Bahnhöfen wurden regelmäßig neonazistische Aufkleber mit Aufschriften wie „I love Hitler“ entdeckt, und es gingen 71 Meldungen über geschmierte Hakenkreuze ein. Auch Hitlergrüße im öffentlichen Raum habe es mehrere gegeben. Der vollständige Jahresbericht der Registerstelle Marzahn-Hellersdorf gibt weitere Einblicke. 

Quelle: Bündnis für Demokratie und Toleranz

Bei der Erstellung des Artikels wurden KI-Technologien eingesetzt.