Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Berlin wird nach aktuellen Schätzungen des Wirtschaftsinformationsdienstes Creditreform im laufenden Jahr weiter steigen. Für das Jahr 2025 rechnet Creditreform mit 130 Insolvenzen auf 10.000 Unternehmen in der Hauptstadt – der höchste Wert im bundesweiten Vergleich. Bereits 2024 gab es 129 Insolvenzen in Berlin.
Damit liegt Berlin deutlich vor Nordrhein-Westfalen, das mit einer geschätzten Quote von 100 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen auf dem zweiten Platz folgt. Bundesweit wird für 2025 mit durchschnittlich 76 Insolvenzen auf 10.000 Unternehmen gerechnet; 2024 lag dieser Wert noch bei 71. 2021 waren es dagegen lediglich 47.
Immer mehr Firmen geraten unter Druck
Der kontinuierliche Anstieg der Insolvenzzahlen sei ein deutliches Zeichen dafür, dass die wirtschaftlichen Schwierigkeiten mittlerweile die gesamte Breite der deutschen Unternehmenslandschaft erfasst haben und immer mehr Firmen unter Druck geraten, so die Analyse von Creditreform.
Auch die amtliche Statistik der Region bestätigt den Trend: Nach Angaben des Statistikamtes Berlin-Brandenburg mussten zwischen Januar und Ende Juni 2024 insgesamt 1702 Unternehmen in Berlin Insolvenz anmelden. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es noch 1586 Fälle.
Brandenburg bleibt zwar unter dem Bundesdurchschnitt, doch auch in Brandenburg nimmt die Zahl der Unternehmenspleiten zu: Für 2025 geht Creditreform von 55 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen aus, gegenüber 49 im Jahr zuvor. Thüringen weist mit einer prognostizierten Quote von 48 für 2025 die niedrigste Insolvenzrate unter den Bundesländern auf, Bayern liegt gleichauf mit Brandenburg.
In allen 16 Ländern geht die Insolvenzquote von 2024 zu 2025 nach oben, prognostiziert Creditreform.
