In einem Video auf der Social-Media-Plattform X hat sich die Berliner Polizei mit einem dringenden Appell an Gewerbetreibende in der Hauptstadt gewandt. Ein Polizeisprecher erklärte, dass Ermittlungen und Auswertungen ergeben hätten, dass insbesondere Inhaber von Geschäften und Lokalen zunehmend von gewalttätigen Personen oder Gruppen bedroht würden. Häufig gehe es dabei um Schutzgelderpressung.
Die Ermittlungsergebnisse stehen in Verbindung mit der Arbeit einer besonderen Aufbauorganisation namens „Ferrum“, die die Polizei in der vergangenen Woche ins Leben gerufen hatte. Hierdurch soll gegen die steigende Schusswaffengewalt in Berlin vorgegangen werden. In ihrem mehrsprachigen Aufruf, der auf Englisch, Türkisch, Russisch und Arabisch untertitelt wurde, bat die Polizei Gewerbetreibende, die bereits Opfer solcher Drohungen oder Schutzgelderpressungen geworden sind, sich zu melden – auch anonym.
Innerhalb der ersten Woche seien im Rahmen der Ermittlungen knapp 1000 Personen und mehr als 700 Fahrzeuge kontrolliert worden, wie die Polizei mitteilte. Mehr als 100 Beamte seien dafür tags und nachts, auch in zivil, im Einsatz gewesen.
Es wurden Waffen und Drogen gefunden
Die Kontrollen führten bislang zu knapp 70 Straftermittlungs- und circa 130 Ordnungswidrigkeitenverfahren. Die Polizei fand dabei gefährliche Gegenstände und Waffen, darunter Messer, Schusswaffen, Schlagstöcke, Reizstoffsprühgeräte, Quarzsandhandschuhe, eine schusssichere Weste und einen Taser. Außerdem wurden Drogen beschlagnahmt.
Die Berliner Polizei möchte mit der Aufbauorganisation „Ferrum“ entschlossen gegen die steigende Gewalt und Kriminalität in der Hauptstadt vorgehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in Berlin durch die verstärkten Kontrollen und Ermittlungen entwickeln wird und ob mehr Gewerbetreibende den Mut finden, sich bei der Polizei zu melden.


