Berliner Feuerwehr

Berliner Feuerwehr muss sparen: Keine Übungen mehr mit Atemschutzmasken

Aus Kostengründen sollen Berliner Feuerwehrleute nicht mehr mit Atemschutzmasken üben. Das sorgt für Unruhe bei der Feuerwehr und gefährdet die Sicherheit.

Die Übungen der Berliner Feuerwehr finden seit 1. Oktober ohne Atemschutzmasken statt.
Die Übungen der Berliner Feuerwehr finden seit 1. Oktober ohne Atemschutzmasken statt.Robert Michael/dpa

Seit dem 1. Oktober trainiert die Berliner Feuerwehr nicht mehr mit Atemschutzmasken. Der Grund hierfür sind Sparmaßnahmen, wie rbb24.de berichtet. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist schockiert. Zudem seien alle Bestellungen für neue Masken storniert worden, sagte GdP-Sprecher Benjamin Jendro. Gegenüber der Berliner Morgenpost spricht die Feuerwehr von einer alljährlichen Routinemaßnahme, um für die anstrengende Silvesternacht genug Masken zur Verfügung zu haben. „Das hat grundsätzlich keine Auswirkungen auf die Wachen, Masken werden weiterhin für Groß-Übungen ausgegeben“, sagte ein Sprecher.

Sparmaßnahme ist „brandgefährlich und absolut unverantwortlich“

„Wir halten das für brandgefährlich und absolut unverantwortlich, dass die Atemschutztechnik nicht zur Verfügung gestellt wird“, ist dem gegenüber die Meinung von Mario Busch, Vorstandsmitglied der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), die in der Hauptstadt auch Feuerwehrleute vertritt. Dass im Haushalt viel zu wenig Finanzmittel bereitgestellt werden, sei bekannt, dürfe jedoch nicht dazu führen, dass die Gesundheit der Feuerwehrkräfte gefährdet werde, so Busch gegenüber der Zeitung. „Wer nicht trainiert, kann im Ernstfall nicht bestehen.“ Es gehe hier auch um Arbeitsschutz und Fürsorgepflicht des Dienstherren, wie Busch erläutert.

Berliner Feuerwehr: „Die Geräte werden jetzt gebraucht“

Die aktuelle Situation sei eine Folge der Sparpolitik der vergangenen Jahre. „Es wurden kontinuierlich zu wenige Atemschutzmasken angeschafft“, so GdP-Sprecher Benjamin Jendro. Außerdem fehle es an Personal, um die vorhandenen Masken ausreichend zu reinigen und zu warten. Laut Jendro betrifft das pro Jahr rund 90.000 Masken. Allerdings können lediglich etwa 30 pro Tag aufbereitet werden.

Die Berliner Feuerwehr prüft zurzeit die Einrichtung eines zweiten Standorts zur Maskenaufbereitung. Hierfür werden jedoch spezielle Geräte benötigt. Die Finanzierung ist laut Haushaltsplan aber erst für 2026 vorgesehen. Die Geräte werden aber jetzt gebraucht, so Jendro.