Parteiquerelen

Berliner CDU-Kreisvorsitzender Maik Penn fordert Absetzung von Friedrich Merz

Am Dienstag hatte CDU-Chef Friedrich Merz Generalsekretär Mario Czaja gefeuert. Czajas Berliner Parteikollege Maik Penn hat Merz nun auf Facebook angegriffen. 

Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Treptow-Köpenick Maik Penn hat harsche Kritik an Friedrich Merz geübt. 
Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Treptow-Köpenick Maik Penn hat harsche Kritik an Friedrich Merz geübt. Christian Kielmann/imago

Der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Treptow-Köpenick Maik Penn hat öffentlich die Absetzung des CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz gefordert. In einem Facebook-Post schrieb Penn, Merz sei Teil der Probleme der CDU und nicht deren Lösung. Schon gar nicht sei er die „Zukunft der CDU Deutschlands im 21. Jahrhundert“. 

Maik Penn schrieb weiter, Friedrich Merz sei „hocheitel“ und „zum Teamgeist nicht in der Lage“. Fehler machten bei Merz „immer nur die anderen“. Die Ampel und Scholz als Kanzler böten unfassbar viel Angriffsfläche, gut 70 Prozent der Deutschen sähen das so. „Wir können deshalb als Union nicht davon profitieren, weil Merz einfach der falsche Mann dafür ist“, schließt Penn. Und fügt hinzu: „Ausgerechnet die AfD profitiert, die Merz halbieren wollte – besonders bitter!“

Penn: „besser heute als morgen Schlussfolgerungen ziehen“

Seinem Parteikollegen Christoph Wegener, Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Dahlem, der in einem Kommentar unter dem Post mehr Eintracht und weniger Personaldebatten forderte, antwortete Penn: „Dass dies jemand nicht teilt, der immer für Merz eintrat, verstehe ich. In der Sache hilfreich ist es nicht. Dieser Mann aus der Vergangenheit wird von den Menschen nicht als Zukunftsangebot wahrgenommen.“ [sic] Die CDU solle daraus „besser heute als morgen die notwendigen Schlussfolgerungen ziehen [...] und vor der nächsten Bundestagswahl ein echtes Zukunftsteam installieren.“

Penn postete den Angriff auf Merz und seine Teamfähigkeit wenige Stunden nach einem echten Paukenschlag in der CDU, der auf eine andere Personaldebatte folgte: Friedrich Merz hatte am Dienstagnachmittag bekanntgegeben, dass der CDU-Generalsekretär und Berliner Sozialpolitiker Mario Czaja seinen Posten räumen muss. Merz ersetzte Czaja kurzerhand mit Carsten Linnemann. Linnemann ist Friedrich Merz in vielerlei Hinsicht ähnlich: Er poltert und pöbelt, greift die politischen Gegner scharf an. Mario Czaja dagegen galt in der Union eher als blass und still. Aber er war auch ein Generalsekretär, der oft schlichtete, nachdem Merz und Linnemann auf Attacke geschaltet hatten