Knapp einen Monat vor Weihnachten fehlen in Berlin und Brandenburg noch immer Weihnachtsmänner. „Leider können wir nicht allen Familien den Wunsch nach einem Weihnachtsmann-Besuch erfüllen“, erklärte Monika Kubau von der Berliner Weihnachtsmannzentrale gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Aktuell stehen der Zentrale 40 Weihnachtsmänner zur Verfügung – ideal wären jedoch 45 bis 50. „Wir haben zwar einen festen Stamm, aber es wäre wichtig, dass auch jüngere Darsteller nachrücken“, so Kubau. Auch neue Engel seien jederzeit willkommen.
Der Job als Weihnachtsmann oder Engel ist nicht nur festlich, sondern auch finanziell lohnend: An Heiligabend verdienen die Darsteller zwischen 600 und 1.000 Euro. Neben einem Führerschein seien lediglich etwas Schauspieltalent und Freude am Rollenwechsel erforderlich.
Gestiegene Kosten und Angst vor Krankheiten
Auch Petra Henkert vom Weihnachtsbüro in Zeuthen im Landkreis Dahme-Spreewald würde sich über Zuwachs im Team der Weihnachtsmänner freuen. Sie bemerke aber auch: Die Nachfrage sei seit Corona nicht mehr so groß wie zuvor. Henkert sieht einen Grund dafür in den gestiegenen Preisen. Früher habe ein Besuch knapp 30 Euro gekostet, mittlerweile bezahle man 70 oder 80 Euro.
Auch das Risiko, dass der Weihnachtsmann neben Geschenken auch Krankheiten mitbringen könne und damit ältere oder kranke Menschen gefährde, wollten manche Familien nicht mehr eingehen, vermutete Henkert.
Weihnachtszeit: Engel kämpfen gegen Vorurteile
Der auf gewerbliche Kunden spezialisierte Vermittler „Premium-Weihnachtsmann.de“ kämpft dagegen nach eigenen Angaben weder mit einer zu geringen Nachfrage noch mit dem Fachkräftemangel. Und das trotz hoher Ansprüche an die Männer in Rot. Denn Bart und Bauch des Weihnachtsmanns müssten echt sein, betont Geschäftsführer Oliver Adam. Es gebe einen „aufwendigen Recruiting-Prozess“. Details will er nicht verraten.
Angela Jehring versucht derweil, auch Engel als Gabenbringer zu etablieren. In ihrer Engel-Agentur in Schulzendorf im Landkreis Dahme-Spreewald sei die Nachfrage aber bisher gering. Wohl auch wegen mancher Vorurteile: „Ich habe neulich schon mit einer Mama telefoniert, die hatte Angst, dass der Engel den Geschenkesack nicht tragen kann“, erzählte Jehring.

