Wegen steigender Flüchtlingszahlen plant Berlin einem Zeitungsbericht zufolge zur Unterbringung der Neuankömmlinge den Aufbau einer Zeltstadt und von Leichtbauhallen. In „sehr kurzer Zeit“ müsse „eine große Zahl“ von Notunterkünften „für bis zu 4.000 Menschen“ her, um die Lage kurzzeitig etwas zu entschärfen, zitiert der Tagesspiegel (Dienstag) aus einem Papier von Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) an den Senat. Damit solle „die akute Obdachlosigkeit von Geflüchteten“ abgewendet werden.
Als mögliche Standorte habe ein im Oktober eingerichtetes Projektteam mehrere landeseigene Flächen ausgemacht. Genannt werden in dem Papier der Zeitung zufolge das Tempelhofer Feld, der Olympiapark, das Messegelände sowie Freiflächen auf dem früheren Flughafen Tegel. Dort könnten jeweils mindestens 2000 Menschen in Zeltstädten untergebracht werden. Die dafür nötigen Großzelte seien bereits im Frühjahr für die Ukraine-Flüchtlinge angeschafft worden, würden derzeit aber nicht genutzt.
Sollte sich der Trend der Flüchtlingszahlen für Oktober fortsetzen, rechnet Kipping laut Tagesspiegel bis Ende 2022 mit einem Platzbedarf für bis zu 10.000 Menschen, mindestens aber für 5000 Personen.
Starker Anstieg an Asylbewerbern in der Hauptstadt
Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) sei „nicht in der Lage, den außerordentlich starken Anstieg“ an Asylbewerbern und den steigenden Bedarf für Ukraine-Flüchtlinge „in der notwendigen Geschwindigkeit abzudecken“, heißt es in dem Papier weiter. Es stünden „nicht genügend Plätze für die Unterbringung zur Verfügung“, trotz zusätzlicher „Akquise, Verlängerung von Laufzeiten, Verdichtung, Hotelanmietung“. Das LAF hat den Angaben zufolge mit 28.000 Unterkunftsplätzen die höchste Kapazität seit seiner Gründung Mitte 2016. Am Freitag seien noch 150 Plätze frei gewesen.


