Ein IT-Mitarbeiter des Berliner DRK soll rund 1,6 Millionen Euro auf sein Privatkonto umgeleitet haben. Die Staatsanwaltschaft klagte ihn nun wegen Computerbetrugs in besonders schwerem Fall sowie Ausspähens von Daten an.
Der 32-Jährige war Anfang November 2023 verhaftet worden, ist aber laut Staatsanwaltschaft wieder auf freiem Fuß. Er habe die Taten inzwischen gestanden, hieß es. Als Motiv habe er Schulden genannt. Ein mutmaßlicher Komplize soll wegen gewerbsmäßiger Geldwäsche vor Gericht kommen.
Betrug bei Berliner DRK-Klinik seit November bekannt
Nach den Ermittlungen soll sich der IT-Mitarbeiter zunächst am 3. November 2023 über ein Programm das Passwort einer Mitarbeiterin des Rechnungswesens der DRK-Kliniken beschafft haben. Mit diesem soll er zwei Überweisungen über insgesamt 1,6 Millionen Euro auf sein Gehaltskonto veranlasst haben. 990.510 Euro davon soll er in einzelnen Beträgen an sieben andere Menschen weitergeleitet haben. Dazu zählte auch der 35-Jährige mutmaßliche Komplize, der von dem kriminellen Vorgehen gewusst haben soll. Auf sein Konto gingen insgesamt ein Betrag von 600.000 Euro ein, von dem er 549.000 Euro an eine weitere Person überwiesen haben soll.
Bei den anderen Beteiligten hat sich der Verdacht einer Straftat laut Staatsanwaltschaft nicht bestätigt. Von ihnen wird aber die Rückzahlung des Geldes gefordert.
Der Fall war Anfang Dezember 2023 öffentlich geworden. Damals hatten die DRK-Kliniken erklärt, dem leitenden Angestellten sei im Zusammenhang mit den Untersuchungen gekündigt worden. Die Kliniken hätten im November „Kenntnis von erheblichen Unregelmäßigkeiten“ erlangt und sofort das zuständige Landeskriminalamt informiert. Der ordnungsgemäße Betrieb sei jederzeit sichergestellt gewesen, betonte eine Sprecherin damals.
Der Klinikverbund mit Standorten in Berlin-Mitte sowie in den Stadtteilen Westend, Köpenick und Wedding beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 3900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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