Am Donnerstag hatte die Berliner Polizei alle Hände voll zu tun. Allein 2500 Beamte kümmerten sich am Boden um die Sicherheit des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Selbstverständlich hatte die Polizei den Staatsbesuch auch aus der Luft im Auge.
Die Flugroute eines Polizei-Helikopters fällt dabei völlig aus dem Rahmen – man könnte auch sagen, aus dem Fahrradrahmen –, wie unter anderem der RBB berichtet. Wie die Flugdaten-Website „ADS-B Exchange“ zeigt, flog ein Luftfahrzeug, das auf der Internetseite Police1 heißt, im äußersten Norden Berlins und nördlich sowie nordwestlich der Hauptstadt etwas, das ohne Zweifel wie ein Fahrrad aussieht. Zwei Räder, Lenkrad, Pedal. Darüber, ob das Fahrrad einen sehr hoch geratenen Sattel oder lediglich einen Gepäckträger hat, kann man streiten.
Das Himmelsgefährt hat knapp 30 Kilometer Länge und streckt sich über Buch, Klosterfelde, Biesenthal und Werneuchen. Im Anschluss an den kreativen Flug war der Helikopter auch nahe des BER unterwegs. Um einen privaten Hubschrauber konnte es sich aufgrund verschärfter Einschränkungen in Umgebung von Flughäfen kaum handeln.
Die Bundespolizei schafft Klarheit
Das schreit doch alles zum Himmel. Wie kann das sein - oder besser: Was soll das? Hat sich hier jemand einen Scherz erlaubt? Handelt es sich vor dem Volksentscheid „Klimaneutral 2030“ um ein Öko-Statement? Oder ist alles einfach nur reiner Zufall?
Anruf bei der Berliner Landespolizei. Sprecher Martin Halweg zufolge handelte sich um einen Hubschrauber der Bundespolizei. Also: Nachfragen bei der Bundespolizei – und die steht Rede und Antwort.
Sprecher Christian Marx sagt der Berliner Zeitung, dass es sich um gleich drei Hubschrauber der Bundespolizei handelte, die „aus Anlass eines Staatsbesuches zur Luftraumüberwachung durch das Land Berlin angefordert und eingesetzt wurde“.
Typische und atypische Muster
Dabei seien die Hubschrauber in einem sogenannten Warteverfahren vorgehalten worden, „um alle Flugbewegungen oder mögliche in den Luftraum eindringende Luftfahrzeuge zu erfassen, anzufliegen und zu identifizieren“. Es würden einzelne Punkte und Ziele angeflogen, ohne die Sektoren zu verlassen – wobei „typische aber mitunter auch atypische Muster“ entstünden. Die angefragten Flugbewegungen seien also „anlasslos entstanden“.




