Das US-Bildungsministerium steht offenbar kurz vor seiner Auflösung. Wie die linksgerichtete US-Zeitung Washington Post exklusiv berichtet, will die Behörde offenbar noch am Dienstag bekannt geben, mehrere Teile des Ministeriums an andere Bundesbehörden verlagert werden sollen. Um das Ressort komplett abzuschaffen, wäre die Zustimmung des Kongresses nötig.
Zwei der vorab informierten Quellen der Washington Post aus dem Ministerium gaben, dass sechs Abteilungen innerhalb des Ministeriums verlegt werden sollen; die dritte Person sprach von mindestens zwei. Auf Anfrage erklärte eine Sprecherin des Bildungsministeriums, dass einige der Washington Post vorliegenden Informationen zu dem Plan ungenaue Angaben enthielten, ging jedoch nicht auf Details ein.
Aufgabe des Ministeriums ist es der Zeitung zufolge, allen US-Amerikanerinnen und Amerikanern gleichen Zugang zu Bildungschancen zu gewährleisten und Bundesprogramme zu koordinieren. Die Behörde, die im Jahr 1979 gegründet wurde, wird von konservativen Politikern schon lange als überflüssig und ineffektiv kritisiert.
US-Bildungsministerin: Shutdown zeigte, wie „unnötig“ ihr Ministerium sei
US-Präsident Donald Trump hatte im März ein Dekret unterzeichnet, wonach er die Schließung des Ministeriums anstrebte. Bildungsministerin Linda McMahon wurde beauftragt, mit dem Kongress zusammenzuarbeiten, um dies umzusetzen. McMahon versprach laut Washington Post, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um das Ministerium von innen heraus zu demontieren.
McMahon hatte laut der Washington Post kürzlich argumentiert, dass auch der Shutdown gezeigt habe, wie überflüssig ihre Behörde sei. „Schülerinnen und Schüler gingen weiter zum Unterricht. Lehrkräfte wurden weiterhin bezahlt. Es gab keine Unterbrechungen bei Sportsaisons oder Busstrecken“, schrieb sie.
„Der Shutdown hat ein Argument bestätigt, das Konservative seit 45 Jahren vorbringen: Das US-Bildungsministerium ist größtenteils nur eine Durchgangsstelle für Gelder, die in den Bundesstaaten besser verwaltet werden“, so McMahon.


