Kulturstaatsminister Wolfram Weimer will sich zeitweilig von seinen Anteilen an der Weimer Media Group trennen. Eine Sprecherin des Beauftragten für Kultur und Medien bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur einen Bericht der Bild-Zeitung. Demnach sollen die Anteile Weimers sollen von einem Treuhänder verwaltet werden, solange Weimar das Amt als Kulturstaatsminister innehat. „Ich vollziehe diese Trennung allein, um jeglichen Anschein eines Interessenkonfliktes zu vermeiden, der indes tatsächlich nie bestanden hat“, zitiert die Bild Weimer. Er besitzt noch 50 Prozent an der Verlagsgruppe, die er gemeinsam mit seiner Frau 2012 gegründet hatte.
Weimar hatte bereits darauf hingewiesen, dass er mit Eintritt in die Bundesregierung sein Geschäftsführermandat niedergelegt und den Verlag verlassen habe. „Die stimmrechtslosen Anteile waren bisher schon nicht gewinnberechtigt“, hieß es in einer Mitteilung Weimers. Nun übertrage er die Anteile treuhänderisch und verzichte „auch weiterhin auf jegliche Gewinnausschüttung“. Das betreffe auch das laufende Geschäftsjahr. Bis zum Ende des Jahres soll die Übertragung an den Treuhänder vollzogen sein.
Gegen die Weimar Media Group waren zuletzt Vorwürfe einer Einflussnahme auf politische Entscheidungsträger laut geworden. Hintergrund sind Berichte, wonach Teilnehmende des von dem Unternehmen am bayerischen Tegernsee ausgerichteten Ludwig-Erhard-Gipfels gegen Zahlung von 80.000 Euro „Einfluss auf politische Entscheidungsträger“ nehmen könnten. Weimer sprach in der Zeitung Welt von „orchestrierten Kampagnen“ vor allem rechtspopulistischer Medien.
Vor allem das Portal „Apollo News“ hatte über den Gipfel berichtet. Gegen die Vorwürfe werde juristisch vorgegangen, sagte Weimer. Damit sei der Medienanwalt Christian Schertz beauftragt worden.


