Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind die altersstandardisierten Sterberaten bei Krebs in Deutschland seit 1998 kontinuierlich zurückgegangen. Demnach sank die Krebssterblichkeit bei Frauen um 21 Prozent, bei Männern sogar um 31 Prozent. Die stärksten Rückgänge verzeichneten die Registerdaten bei Magen- und Darmkrebs.
Klaus Kraywinkel, Fachgebietsleiter am Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD), führt diese Entwicklung auf mehrere Faktoren zurück. Insbesondere Fortschritte in der Krebstherapie hätten maßgeblich zur Senkung der Sterberaten beigetragen. „Das betrifft im Prinzip alle Krebsdiagnosen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß“, so Kraywinkel. Auch Erfolge bei der Prävention, etwa durch einen Rückgang der Zahl aktiver Raucher, hätten Einfluss genommen. Hinzu kämen Früherkennungsmaßnahmen, die vor allem bei Darm- und Brustkrebs eine Rolle spielten.
Überlebensraten variieren stark je nach Krebsart
Trotz des Rückgangs bei den Sterberaten bleibt die Zahl der Neuerkrankungen hoch. Laut dem Bericht „Krebs in Deutschland“ kam es im Jahr 2023 zu rund 517.800 neuen Krebsdiagnosen. Davon entfielen etwa 276.400 auf Männer und rund 241.400 auf Frauen. Nahezu die Hälfte aller Neuerkrankungen betrafen die Prostata (79.600 Fälle), die Brustdrüse (75.900), die Lunge (58.300) oder den Dickdarm (55.300).
Im selben Zeitraum wurden 228.960 Todesfälle auf eine Krebserkrankung zurückgeführt. Gleichzeitig lebten Ende 2023 knapp 4,8 Millionen Menschen in Deutschland, die in den vergangenen 25 Jahren mindestens einmal an Krebs erkrankt waren. Die Überlebensraten variieren dabei stark je nach Krebsart, wie aus den Registerdaten hervorgeht.
Die aktuellen Zahlen stammen aus dem alle zwei Jahre erscheinenden Bericht „Krebs in Deutschland“, herausgegeben vom Deutschen Krebsregister (DKR) und vom Zentrum für Krebsregisterdaten beim Robert-Koch-Institut. Sie beruhen auf Registerdaten sowie der amtlichen Todesursachenstatistik.


