Li-Fraumeni-Syndrom

Samenspender mit Krebsmutation zeugte fast 200 Kinder in Europa – erste bereits tot

Ein dänischer Samenspender hat unwissentlich eine schwere Krebs-Mutation weitergegeben und damit fast 200 Kinder in Europa gezeugt. Wie sind die Regeln zur Spende von Spermien in Europa?

In der Samenbank eines Facharztes für Frauenheilkunde und Geburtshilfe werden Samenspenden aus einem Kühlbehälter entnommen.
In der Samenbank eines Facharztes für Frauenheilkunde und Geburtshilfe werden Samenspenden aus einem Kühlbehälter entnommen.Uli Deck/dpa

Ein Samenspender, der unwissentlich eine genetische Mutation in sich trug, hat offenbar mindestens 197 Kinder in 14 Ländern Europas gezeugt. Kinder, die diese Mutation erben, entwickeln das Li-Fraumeni-Syndrom. Diese Krankheit bedeutet ein Risiko von bis zu neunzig Prozent, im Laufe ihres Lebens an Krebs zu erkranken. Einige der Kinder sind laut der Recherche eines Rechercheverbunds mehrerer europäischer Medien bereits gestorben. Auch in Deutschland wurden demnach Kinder gezeugt.

Die European Sperm Bank in Dänemark, die den Samen europaweit verkaufte,  räumte ein, dass der Samen in einigen Ländern für zu viele Geburten verwendet worden sei. Sie sprach den betroffenen Familien ihr „tiefstes Mitgefühl“ aus.

Berliner Zeitung

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