TV-Runde

Bei „Maischberger“: Joachim Gauck nennt Helmut Schmidt „kindisch“

In der ARD-Talkshow gab es Streit um den Angriffskrieg auf die Ukraine und die Haltung zu Russland. Gauck kritisierte den verstorbenen Kanzler Helmut Schmidt.

Alt-Bundespräsident Joachim Gauck am Dienstagabend mit der ARD-Talkmasterin Sandra Maischberger 
Alt-Bundespräsident Joachim Gauck am Dienstagabend mit der ARD-Talkmasterin Sandra Maischberger Future Image/Imago

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat am Dienstagabend in der ARD- Talkshow „Maischberger“ scharfe Kritik an dem bereits verstorbenen Bundeskanzler Helmut Schmidt (1918 bis 2015) geübt. Gauck nannte Schmidt „kindisch“. Hintergrund seiner Verbalattacke ist Schmidts Meinung zu Russland und Wladimir Putin.

In der ARD-Talkrunde wurde ein TV-Interview mit Schmidt aus dem Jahr 2015 eingespielt. Er sagte damals über das Verhältnis der EU zu Russland. „Das Vertrauen ist zerstört worden durch die idiotischen Angebote und Absichten, die dahinterstecken seitens der Europäischen Union. Der Versuch der Europäischen Union sich auszudehnen auf die Ukraine, gleichzeitig auf Georgien, am liebsten noch auf Armenien. Alles das ist ein ziemlicher Blödsinn. Das ist geopolitische Kinderei.“

„So werden einst kluge Menschen denn im Alter manchmal kindisch.“

Gaucks Reaktion: „So werden einst kluge Menschen denn im Alter manchmal kindisch.“ Weiter erklärte er über sein ehemaliges Vorbild Schmidt: „Machtmenschen, wie mal Helmut Schmidt einer gewesen ist, bewundern manchmal auch Größe und Macht in einer Weise, die ich nicht nachvollziehen möchte.“

Gauck erklärte, er möchte den Völkern, die im Vorfeld der Großmächte leben, dieselben Rechte zugestehen, die diese für sich beanspruchen. Auch kleinere Länder wie Georgien, Litauen oder Lettland hätte nur weil sie kleiner seien und keine Atomwaffen hätten, nicht weniger Rechte als die Großmächte.