In Polen ist nach Angaben der Regierung eine Bahnstrecke durch eine Explosion beschädigt worden. „Auf der Strecke Warschau-Lublin (Dorf Mika) ist es zu einem Sabotageakt gekommen“, erklärte Polens Regierungschef Donald Tusk am Montag im Onlinedienst X. Damit hätten sich „die schlimmsten Befürchtungen bestätigt“.
Die Bahnstrecke sei durch „die Explosion eines Sprengkörpers“ zerstört worden, so Tusk. „Auf derselben Strecke, näher an Lublin, wurden ebenfalls Schäden festgestellt.“ Rettungsdienste und die Staatsanwaltschaft seien vor Ort im Einsatz, hieß es.
Donald Tusk: „Die Lage ist sehr ernst“
Die örtliche Polizei hatte der Nachrichtenagentur Reuters zufolge am Sonntag mitgeteilt, dass ein Lokführer Schäden an der Bahnstrecke gemeldet habe. Einem Bericht des polnischen Senders TVP Info zufolge informierte er die Leitstelle, die daraufhin den Zugverkehr auf diesem Streckenabschnitt einstellte und die Fahrgäste sowie das Personal evakuierte.
Die Explosion habe wahrscheinlich auf einen Zug abgezielt, sagte Tusk laut TVP Info. „Es besteht kein Zweifel, dass es sich um Sabotage handelt. Glücklicherweise gab es keine Tragödie, aber die Lage ist sehr ernst“, sagte er demnach.
In einem weiteren X-Post sagte Tusk, es handele sich um einen „beispiellosen Sabotageakt, der sich gegen die Sicherheit des polnischen Staates und seiner Bürger richtet“. Die betroffene Route sei außerdem für die Lieferung von Hilfsgütern in die Ukraine von „entscheidender Bedeutung“, so Tusk. Ermittlungen seien im Gang.
Weitere Angaben machte Tusk zunächst nicht. Polen hatte in der Vergangenheit laut Reuters jedoch erklärt, dass seine Rolle als Drehscheibe für die Ukraine-Hilfe im Krieg es zu einem Ziel für Sabotageakte mache. Russland hat solche Vorwürfe wiederholt dementiert.

