Annalena Baerbock hat zugegeben, dass einige der Ukraine versprochenen Waffen entweder in schlechtem Zustand oder veraltet sind. Das sagte die Außenministerin in einem Interview mit CNN, das am Montag ausgestrahlt wurde. Baerbock betonte, dass die Notwendigkeit, sicherzustellen, dass die deutschen Waffen voll einsatzfähig sind, einer der Gründe sei, warum es bisher keine Lieferung von Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine gegeben hat.
Die erfahrene Journalistin Christiane Amanpour fragte Baerbock, ob sie sich Sorgen mache, dass die Lieferungen von Leopard-Panzern „fehlerhaft oder mangelhaft“ gewesen seien und die Ukrainer sie deshalb ablehnten. „Es hilft nicht nur, etwas zu versprechen und dann nicht zu liefern oder Dinge zu liefern, die nicht funktionieren. Und da wir Gott sei Dank in letzter Zeit nicht mit einem brutalen Krieg in Europa konfrontiert waren, waren einige unserer Systeme wirklich veraltet“, antwortete Baerbock. „Wir wissen also – und das haben wir von Anfang an gesagt –, dass einige nicht wirklich funktionieren. Wenn wir etwas liefern, muss das auch vor Ort funktionieren.“
Nach Übergabe der ersten US-Panzer vom Typ Abrams hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag zuversichtlich gezeigt, weitere lang erwünschte Militärhilfe zu erhalten. Die Ukraine hofft unter anderem auf Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland. Bislang gibt es aus Berlin allerdings keine Zusage. Baerbock betonte, bevor eine Entscheidung getroffen werde, „müssen wir uns über jedes Detail im Klaren sein, wie es funktioniert und wer solche Raketen tatsächlich bedienen kann. Ja, das braucht Zeit. Ich habe volles Verständnis dafür, dass die Zeit in der Ukraine nicht reicht, aber wenn wir sie liefern, müssen sie funktionieren“, wiederholte sie.


