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Twitter ist jetzt X: Elon Musk will Plattform zu „App für alles“ umbauen

Der Vogel ist weg: Elon Musk will aus Twitter eine Super-App mit zahllosen Funktionen machen. Dabei soll auch Künstliche Intelligenz eine Rolle spielen.

Twitter-Chef Elon Musk will seine Plattform zu einer „App für alles“ umbauen, die Nutzer sogar zum Bezahlen verwenden sollen.
Twitter-Chef Elon Musk will seine Plattform zu einer „App für alles“ umbauen, die Nutzer sogar zum Bezahlen verwenden sollen.Jaap Arriens/imago

Nach mehrfachen Andeutungen und einiger Geheimniskrämerei hat Twitter-Chef Elon Musk seiner Plattform einen neuen Namen gegeben. Der weltweit von über 300 Millionen Nutzern verwendete Kurznachrichtendienst soll nun nur noch „X“ heißen. Auch der einst namensgebende blaue Vogel – immerhin seit über 15 Jahren das Logo der Plattform – wurde unter Protesten vieler Nutzer ersetzt.

Am Montagvormittag war es soweit: Nachdem schon das offizielle Profil von Twitter umbenannt wurde, ersetzt nun ein schlichtes schwarzes X den blauen Twitter-Vogel auf der Website. Im App-Store ist die Anwendung bislang noch im alten Gewand zu finden. Eine alternative Variante des neuen Logos zeigt ein weißes X auf schwarzem Grund. In der Sonntagnacht wurde der Buchstabe bereits auf die Firmenzentrale in San Francisco projiziert, wie Musk selbst über sein Profil bekannt gab.

Twitter: Umbenennung zu X trifft auf Unverständnis

Mit der Umbenennung der Plattform lässt Musk eine profitable Marke mit weltweiter Bekanntheit und hohem Erkennungswert einfach fallen. Das Vorhaben schließt sich in eine Reihe unbeliebter Entscheidungen an, die der Technikmogul seit der Übernahme des Konzerns getroffen hat. Bekannte Gesichter der Branche zeigten sich am Montag offen kritisch gegenüber dem Neustart.

Die ehemalige Twitter-Managerin Esther Crawford etwa verspottete Musk auf dessen eigener Plattform: „Corporate Seppuku: Zerstörung des eigenen Produkts oder der eigenen Marke“, schrieb die einstige Vertraute des Milliardärs. „Wird in der Regel von einer neuen Geschäftsführung aus Sparzwang begangen, weil sie das Kerngeschäft nicht versteht oder sich nicht für das Wohl der eigenen Nutzer interessiert.“

Musk hatte Twitter im vergangenen Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Er brachte den Onlinedienst im Frühjahr bereits in ein neues Unternehmen mit dem Namen X Corp. ein. Auch die Website der Plattform könnte Beobachtern zufolge bald von twitter.com zu x.com wechseln.

Neustart mit Künstlicher Intelligenz: Twitter soll „App für alles“ werden

Musk hatte schon früher behauptet, er wolle Twitter zu einer Plattform mit dem Namen X ausbauen. Entstehen soll eine Art „App für alles“ mit zahllosen Funktionen nach dem Vorbild ähnlicher Plattformen wie etwa WeChat in China.

Die derzeitige Geschäftsführerin Lina Yaccarino verkündete am Montag, es gebe „absolut keine Grenzen“ für den offenbar auch mittels Künstlicher Intelligenz (KI) vorangetriebenen Neustart: „X ist der Weg in die Zukunft mit unendlicher Interaktivität in den Bereichen Audio, Video, Nachrichten und Zahlungsverkehr. Angetrieben durch KI wird X uns alle auf eine Weise verbinden, die wir uns gerade erst vorstellen können.“