Der frisch gewählte AfD-Landrat im Landkreis Sonneberg in Thüringen, Robert Sesselmann, hat mit einem Auftritt auf einem Schulhof für Kritik gesorgt. Sesselmann war demnach auf einem Termin an einer Grundschule in Mengersgereuth-Hämmern und sprach vor Kindern, Lehrern und Eltern. Entsprechende Videos sind auf Twitter zu sehen. Der Einrichtung droht die Schließung, die der AfD-Mann nach eigenem Bekunden verhindern will.
Sesselmann wird jetzt vorgeworfen, Einfluss auf die Kleinsten zu nehmen und auf dem Schulhof indirekt Wahlwerbung für die AfD für die anstehende Landtagswahl in Thüringen gemacht zu haben. 2024 wird im Freistaat gewählt. Für Sesselmann gilt im öffentlichen Amt die Neutralitätspflicht, wonach er als Landrat keinen politischen Einfluss auf Wahlen nehmen darf.
Robert Sesselmann: Auftritt an Grundschule sorgt für Kritik
In dem Video sagt Sesselmann hörbar: „Welche Schwierigkeiten uns dabei seitens des Ministeriums in den Weg gelegt werden, das werden wir sehen.“ Und weiter sagt er: „Wie gesagt, 2024 ist die Landtagswahl. Wenn Sie mit der bisherigen Politik, die vor Ort betrieben worden ist, nicht einverstanden sind, dann haben Sie die Möglichkeit, ein Kreuz an einer bestimmten oder an einer richtigen Stelle zu machen.“
Werbung für die AfD? An einer Grundschule? Das sollte sich vielleicht auch mal das @TMIKThueringen anschauen. Für das Ministerium @BildungTH sicher auch interessant. #Sonneberg #Sesselmann https://t.co/9wJlpauKns
— Katharina König-Preuss 🍓 (@KatharinaKoenig) July 7, 2023
„Werbung für die AfD? An einer Grundschule? Das sollte sich vielleicht auch mal das Thüringer Innenministerium anschauen“, schrieb etwa die Thüringer Linken-Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss auf Twitter zu dem Video.
Der Karlsruher Grünen-Stadtrat Benjamin Bauer kommentierte: „Dass die Mehrheit der Anwesenden (Eltern, Lehrkräfte, …), die nicht AfD gewählt haben, ohne jegliche Reaktion daneben steht und ihn gewähren lässt, sollte uns Sorge bereiten“.



