Irak

Auflösung der PKK: Erste Kämpfer verbrennen im Nordirak ihre Waffen

Kämpfer der türkischen Arbeiterpartei PKK legen im Irak ihre Waffen nieder. Vorausgegangen war ein jahrelanger Kampf gegen den türkischen Staat.

Anhänger nehmen am 9. Juli an einer Kundgebung teil, bei der eine Erklärung des inhaftierten Gründers der kurdischen Arbeiterpartei (PKK), Abdullah Öcalan, zur Entwaffnung der Gruppe ausgestrahlt wird.
Anhänger nehmen am 9. Juli an einer Kundgebung teil, bei der eine Erklärung des inhaftierten Gründers der kurdischen Arbeiterpartei (PKK), Abdullah Öcalan, zur Entwaffnung der Gruppe ausgestrahlt wird.Delil Souleiman/AFP

Im Nordirak hat am Freitag die offizielle Entwaffnung der kurdischen Arbeiterpartei PKK begonnen. Dazu findet in Sulaimanija in der autonomen Region Kurdistan eine feierliche Zeremonie statt. 30 PKK-Kämpfer verbrannten dabei am Freitag ihre Waffen, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur AFP beobachtete. Bereits vor zwei Tagen gab es die ersten Meldungen zu vereinzelten Kämpfern, die ihre Waffen niederlegen wollten, wie etwa die Tagesschau berichtete.

Die Region diente bislang als Rückzugsort für Kämpferinnen und Kämpfer der PKK. Wenige Stunden vor der Waffenniederlegung wehrten die kurdischen Peschmerga im Nordirak nach eigenen Angaben zwei Drohnen ab. Eine der Drohnen sei am späten Donnerstagabend (Ortszeit) bei Suleimanija abgeschossen worden, die zweite rund drei Stunden später in der Provinz Kurki, sagte ein Peschmerga-Sprecher.

PKK führte Guerilla-Krieg gegen türkischen Staat

Der Konflikt zwischen der Türkei und der auch in Deutschland, der EU und den USA als Terrororganisation gelisteten Gruppierung ist einer der längsten bewaffneten Konflikte der Gegenwart. Die PKK führt seit dem Jahr 1984 einen Guerilla-Krieg gegen den türkischen Staat – in der Hoffnung, dadurch den Kurden in der Türkei zu mehr Autonomie und zu mehr Rechten zu verhelfen.

Die PKK war 1978 von Öcalan in der Türkei gegründet worden – hauptsächlich als Reaktion auf die politische, soziale und kulturelle Unterdrückung der Kurden in dem Land. Seit den 1980er-Jahren kämpft sie mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei.

Im Mai hatte die PKK schließlich auf Aufforderung ihres inhaftierten Chefs Abdullah Öcalans angekündigt, den bewaffneten Kampf gegen den türkischen Staat aufzugeben und stattdessen auf einen politischen Dialog zu setzen. Der ganze Entwaffnungsprozess soll noch Monate dauern.