Atomausstieg

„Sicher und klimaneutral“: Jens Spahn will Atomkraftwerke weiterlaufen lassen

Am Samstag gehen in Deutschland die letzten drei verbleibenden Atomkraftwerke vom Netz. Jens Spahn spricht von einem „schwarzen Tag für den Klimaschutz“.

Unionsfraktionsvize Jens Spahn wirft Robert Habeck vor, auf „Klimakiller“ und „Dreckschleudern“ zu setzen    
Unionsfraktionsvize Jens Spahn wirft Robert Habeck vor, auf „Klimakiller“ und „Dreckschleudern“ zu setzen Carsten Koall/dpa

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Jens Spahn (CDU), hat das Festhalten am Atomausstieg kritisiert. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) lasse „lieber Kohlekraftwerke laufen – den Klimakiller schlechthin, CO2-Drecksschleudern – als klimaneutrale Kernkraftwerke“, sagte Spahn in der Sendung „Frühstart“ der Sender RTL und ntv am Dienstag. Das Aus für die Atomkraft sei „ein schwarzer Tag für den Klimaschutz in Deutschland“.

Als Ersatz für die fehlenden vier Gigawatt Leistung aus der Kernenergie würden Kohlekraftwerke am Netz bleiben und Kohlendioxid ausstoßen, sagte Spahn. Er forderte eine Laufzeitverlängerung der letzten drei Akw bis mindestens Ende 2024. „Kohlekraftwerke sollten vom Netz, Kernkraftwerke sollten laufen – denn die sind sicher und klimaneutral.“

Jens Spahn zum AKW-Ausstieg: Die Ampel-Koalition wird zur Kohle-Koalition

Grundsätzlich werde auch ohne Atomkraftwerke genug Strom da sein, allerdings nur durch zeitweisen Import aus dem Ausland und eben Kohlekraftwerke, sagte Spahn zur Versorgungslage. „Mit diesem Ende der drei Kernkraftwerke wird diese Koalition endgültig zur Kohle-Koalition.“ Für den Atomausstieg habe die Bundesregierung alles getan, um Braun- und Steinkohle zurück ans Netz zu bringen, sagte Spahn. Die Grünen seien immer schon mehr Anti-Atom-Partei als Klimaschutz-Partei gewesen.

Am Samstag gehen die letzten drei deutschen Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim und Emsland vom Netz. Die Betreiber haben die Stilllegung bereits vorbereitet.