Auf X irritiert Armin Laschet mit einer für Hauptstädter provozierenden Gegenüberstellung: „Im Vergleich zur exzellenten Bewerbung der Metropolregion Rhein-Ruhr ist Berlin für Olympia tiefste Provinz.“
Der ehemalige Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidat der CDU reagierte damit auf das Posting eines X-Nutzers, der wiederum eine aktuelle Olympia-Bewerbung von Bayerns Ministerpräsident Söder mit den Worten kommentiert hatte: „Olympia gehört nach Berlin und nicht in die Provinz.“
Der Weg bis zur Bewerbung ist noch weit. Aktuell bewerben sich mehrere deutsche Städte um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele in den Jahren 2036, 2040 oder 2044. Der hiesige Senat plant für die Olympia-Bewerbung mit einem Budget von sechs Millionen Euro. Bis Juni 2026 können die Städte durch ein Referendum ein Meinungsbild der Bevölkerung einholen, ehe im Herbst der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) über den finalen deutschen Bewerber entscheiden will.

Ob Laschets Kommentar ironisch gemeint ist, bleibt abzuwarten. Laschet ist eher ein neckischer Typ. Das kostete ihn 2021 die Kanzlerschaft, als er während einer Ansprache des Bundespräsidenten im Flutkatastrophengebiet seines Bundeslandes das Lachen nicht lassen konnte. Das ungebührliche Benehmen galt vielen als Wendepunkt seines Wahlkampfs.
Leicht tragisch wirkt dabei nun, dass Laschet 2021 nicht nur die Kanzlerschaft verlor, sondern damals schon maßgeblich an der Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region für die Olympischen Sommerspiele 2032 beteiligt war, die abgelehnt wurde. Später brachte er eine mögliche Bewerbung für 2036 ins Gespräch, was wiederum Kontroversen auslöste, da dies 100 Jahre nach den Spielen 1936 in Berlin wäre. Kritiker warfen ihm vor, das historische Bewusstsein für die damaligen NS-Spiele zu vernachlässigen.


