Eines der beiden Todesopfer bei dem Anschlag vor einer Synagoge im britischen Manchester am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur ist nach Angaben der britischen Polizei womöglich durch Schüsse aus einer Polizeiwaffe getötet worden. Eine vorläufige Untersuchung sei zu dem Schluss gekommen, „dass eines der verstorbenen Opfer offenbar eine Wunde erlitten hat, die mit einer Schussverletzung übereinstimmt“, teilte der Polizeipräsident der Greater Manchester Police, Stephen Watson, am Freitag mit.
„Vorbehaltlich weiterer forensischer Untersuchungen“ gehe die Polizei davon aus, dass die Verletzung möglicherweise eine „tragische und unvorhergesehene Folge“ des Polizeieinsatzes sei, hieß es. Es werde derzeit angenommen, dass der Verdächtige Jihad Al Shamie keine Schusswaffe bei sich getragen habe. Die einzig abgegebenen Schüsse stammten demnach von Beamten, die den Täter vom Betreten der Synagoge abhalten wollten.
Auch einer der drei aktuell im Krankenhaus behandelten Verletzten habe eine Schussverletzung davongetragen, erklärte Watson. „Diese ist glücklicherweise nicht lebensbedrohlich“, fügte er hinzu.
Keir Starmer besucht Tatort
Bei einem Anschlag vor einer Synagoge in Manchester waren am Donnerstag zwei Menschen getötet und drei weitere schwer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei fuhr der Angreifer am Donnerstagmorgen mit einem Auto in eine Gruppe von Gläubigen vor der Heaton Park Hebrew Congregation im Stadtteil Crumpsall und attackierte zudem einen Mann mit einem Messer. Polizisten erschossen den mutmaßlichen Täter, bei dem es sich nach Angaben der Beamten um einen 35-jährigen britischen Staatsbürger mit syrischen Wurzeln handelt.
Der britische Premierminister Keir Starmer sprach in einem Beitrag in dem Onlinedienst X von einem „abscheulichen Terroranschlag“. „An alle Juden in diesem Land: Ich verspreche Ihnen, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um Ihnen die Sicherheit zu garantieren, die Sie verdienen“, so Starmer. Einen Tag nach der Tat besuchte Starmer in Begleitung seiner Ehefrau Victoria, die jüdisch ist, zudem den Tatort in Manchester.

