Kriminalität

Mordfall Maddie McCann: Verdächtiger könnte nach Haftende nach Sylt ziehen

Seit fast 20 Jahren ist die Britin Maddie McCann verschwunden. Doch der Hauptverdächtige könnte bald freikommen. Womöglich könnte es ihn danach nach Sylt ziehen.

Madeleine „Maddie“ McCann verschwand am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer portugiesischen Ferienanlage.
Madeleine „Maddie“ McCann verschwand am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer portugiesischen Ferienanlage.Luis Forra/LUSA/epa/dpa

Der Verdächtige im Vermisstenfall Madeleine „Maddie“ McCann könnte bald freikommen. Seit 2019 sitzt Christian B. wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin eine Haftstrafe ab. Die ist am 17. September 2025 abgegolten, wie die Bild-Zeitung berichtet.

Dass B. tatsächlich in wenigen Monaten aus der Haft entlassen wird, war lange unklar. Aus einer früheren Verurteilung von 2015 müsse B. noch eine Geldstrafe von 1446 Euro bezahlen. Ob er die bezahlen könne, sei unklar, es stünde eine Ersatzfreiheitsstrafe von 56 Tagen im Raum. Nach Informationen des Boulevard-Mediums habe sich das nun allerdings erledigt. Eine anonyme Spenderin soll die ausstehende Summe für B. beglichen haben.

Sollte bis zum Ende seiner Haftzeit kein Haftbefehl im Fall der mit drei Jahren in Portugal verschwundenen Madeleine McCann erwirkt werden, käme B. frei. Bislang gibt es keine Anklage gegen ihn in diesem Fall, es gilt die Unschuldsvermutung.

Wie der Anwalt von B. der Bild-Zeitung gegenüber sagte, wolle der Hauptverdächtige im Fall Maddie sich in Schleswig-Holstein niederlassen. Darüber hatte zuerst die SHZ berichtet. Wohin genau B. ziehen möchte, sei noch nicht klar. Doch eine Vermutung äußerte der Anwalt: „Sylt hat ihm schon in der Vergangenheit gut gefallen“, sagte er der Bild-Zeitung.

Im Mai 2007 war Maddie am Urlaubsort Praia da Luz verschwunden. Der verdächtige B. hatte die Tat, wegen der er derzeit im Gefängnis sitzt, an dem Ort von Maddies Verschwinden begangen. Erst vor knapp zwei Wochen hatten Ermittler unter anderem ein Haus an dem Urlaubsort durchsucht, in dem der Verdächtige Christian B. gelebt haben soll, berichten portugiesische Medien.