Kriminalität

Anklage nach Rosneft-Hack: Schaden in zweistelliger Millionenhöhe

Ein 30-Jähriger soll 2022 rund 20 Terabyte Daten bei Rosneft Deutschland erbeutet und Systeme lahmgelegt haben. Der Schaden geht in die Millionen.

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben.
Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben.Sven Braun/dpa

Wie aus einer Pressemitteilung der Generelstaatsanwaltschaft Berlin hervorgeht, wurde Anklage gegen einen 30-jährigen Deutschen erhoben. Er soll im März 2022 einen schweren Cyberangriff auf die Rosneft Deutschland GmbH durchgeführt haben – kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Das Unternehmen gehört zur Kritischen Infrastruktur im Energiesektor. Vorgeworfen werden dem Mann zwei Fälle des Ausspähens von Daten, in einem davon in Tateinheit mit Computersabotage in besonders schwerem Fall.

Nach den Ermittlungen von Bundeskriminalamt und Staatsanwaltschaft soll der Beschuldigte insgesamt rund 20 Terabyte Daten entwendet und sensible Systeme gelöscht haben. Die Daten tauchten anschließend auf einer Website auf, die der Mann gemeinsam mit zwei weiteren Mitgliedern des Hacker-Kollektivs Anonymous betrieben haben soll. Seit Mitte 2023 ist die Seite nicht mehr aktiv.

Schäden in zweistelliger Millionenhöhe

Der Angriff hatte für Rosneft weitreichende Folgen: Das Unternehmen musste seine kompletten Systeme vom Netz nehmen und forensische Analysen starten. Laut Ermittlern beliefen sich die dadurch entstandenen Kosten auf fast 9,8 Millionen Euro. Hinzu kamen wirtschaftliche Einbußen von rund 2,6 Millionen Euro, weil die interne Kommunikation und das operative Geschäft tagelang weitgehend lahmgelegt waren.

Auch die Transportlogistik war massiv gestört. Zwar kam es zu teilweisen Lieferausfällen, eine gravierende Unterbrechung der Ölversorgung in der Region Berlin-Brandenburg konnte aber verhindert werden. Insgesamt verursachte der Angriff damit Schäden in Höhe von mehr als zwölf Millionen Euro.