Österreich

Amoklauf an Schule in Graz: Was über den Täter bekannt ist

Bei einem Amoklauf an einer Schule in Graz starben am Dienstag mehrere Menschen. Was über den Tatverdächtigen bisher bekannt ist.

Nach Schüssen an einer Schule in Graz starben mehrere Menschen.
Nach Schüssen an einer Schule in Graz starben mehrere Menschen.Heinz-Peter Bader/AP/dpa

Bei einem Amoklauf an einer Schule in Graz sind am Dienstagvormittag zehn Menschen getötet worden. Mindestens zwölf weitere wurden verletzt, teilweise schwer, wie die Polizei Steiermark bestätigte. Sechs der neun Getöteten waren laut Innenminister Gerhard Karner weiblich, drei männlich. Elf Menschen werden derzeit noch in Kliniken behandelt.

Der Amokschütze hat einen Abschiedsbrief hinterlassen. Die Polizei habe ein in analoger und digitaler Form vorliegendes Dokument sichergestellt, sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Franz Ruf, im ORF-Fernsehen. Das Schreiben gebe aber keinen Hinweis auf das Motiv des Schützen, so Ruf. Medien hatten spekuliert, dass der junge Mann in seiner Schulzeit wohl gemobbt worden sei.

Es soll sich bei dem Täter um einen ehemaligen Schüler des Gymnasiums aus dem Raum Graz handeln, der die Schule allerdings vorzeitig ohne Abschluss verließ. Nach bisherigem Ermittlungsstand soll er allein gehandelt haben.

Der 21-Jährige besaß die am Tatort sichergestellte Faustfeuerwaffe und eine Schrotflinte legal. Er hatte eine Waffenbesitzkarte, deren Erwerb unter anderem mit einem psychologischen Test verbunden ist.

Täter soll Waffen legal besessen haben

Bei der betroffenen Schule handelt es sich um ein Bundesoberstufenrealgymnasium in der Dreierschützengasse unweit des Grazer Hauptbahnhofs. Der Täter soll laut der österreichischen Kronen-Zeitung in zwei Klassen der Schule mit einer Pistole und einer Schrotflinte um sich geschossen haben. Wie die österreichische Zeitung Kurier berichtet, war der Täter zuvor polizeilich nicht bekannt.

Zwei Schusswaffen wurden als Tatwaffen festgestellt. Wie die Polizei am Nachmittag in einer Pressekonferenz mitteilte, dürfte der Täter sie legal besessen haben. Die Ermittlungen zur genauen Motivlage dauern noch an. Bei einer Hausdurchsuchung fanden Ermittler am Dienstagnachmittag einen Abschiedsbrief des 21-Jährigen, wie die Kronen Zeitung weiter berichtet.

„Der Amoklauf an einer Schule in Graz ist eine nationale Tragödie, die unser gesamtes Land tief erschüttert“, schrieb Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker kurz nach der Tat auf der Plattform X. Es gebe keine Worte für den Schmerz und die Trauer. „Dieser Horror ist nicht in Worte zufassen“, teilte auch Bundespräsident Alexander van der Bellen auf X mit. „Österreich trauert.“