Politik

Aktueller Aufruf: BSW fragt nach Legitimität der Regierung

Bei der Bundestagswahl scheitert das BSW nur knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Der Wahlprüfungsausschuss konstituiert sich am Freitag, die Partei sieht eine neue Gelegenheit.

Fabio De Masi will Druck auf den Wahlprüfungsausschuss machen.
Fabio De Masi will Druck auf den Wahlprüfungsausschuss machen.Daniel Löb/dpa

Nachdem das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bei der Bundestagswahl Ende Februar knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, trifft sich ab Samstag die Bundesspitze um Sahra Wagenknecht und Amira Mohamed Ali mit den Landesvorsitzenden und den Europaabgeordneten der Partei. Es soll unter anderem um den Parteiaufbau und die anstehenden Wahlen gehen.

Das BSW hatte mit 4,981 Prozent der Zweitstimmen im Februar knapp den Einzug in den Bundestag verfehlt. Die Partei versucht derzeit, mit einer Beschwerde die Neuauszählung des Ergebnisses zu erreichen. In jüngsten Umfragen liegt sie zwischen 3 und 4,5 Prozent.

BSW: Druck auf Wahlprüfungsausschuss machen

Obwohl das Bundesverfassungsgericht die Klage des BSW auf Neuauszählung abwies, will die Partei weiterhin eine Neuauszählung erreichen. Am Freitag konstituierte sich der Wahlprüfungsausschuss des Bundestags. Fabio De Masi schrieb dazu auf der Plattform X: „Es geht um die Frage: Haben wir eine legitime Regierung mit eigener Mehrheit? Wir haben ein Potential von 30 000 Stimmen für das BSW identifiziert, die uns nicht zugesprochen wurden! Ein so knappes Wahlergebnis muss überprüft werden“.

In einem Video, das vom BSW auf X veröffentlicht wurde, forderte Amira Mohamed Ali die Wähler auf, Druck auf den Wahlprüfungsausschuss zu machen. Um dies zu erreichen, sollen Wähler beispielsweise einzelne Abgeordneten kontaktieren, die im Wahlprüfungsausschuss sitzen. „Sagt ihnen, dass ihr eine Neuauszählung wirklich wichtig findet und der Wahleinspruch jetzt schnellstmöglich bearbeitet werden muss“, so das BSW. Es gehe um die Frage, ob die aktuelle Regierung eine wirkliche Mehrheit habe.

Kurz nach der Gründung 2024 hatte das BSW bei Wahlen zum Europaparlament sowie in Brandenburg, Sachsen und Thüringen den Einzug in die Parlamente geschafft. In Brandenburg und Thüringen regiert die Partei mit. Allerdings gab es zwischen Wagenknecht und der thüringischen Landesvorsitzenden Katja Wolf Streit. Wolf setzte sich über Wagenknechts Wunsch hinweg, den Landesvorsitz abzugeben und sich auf ihr Amt als Finanzministerin zu konzentrieren.