Affenpockenvirus

Hund positiv auf Affenpocken getestet – offenbar bei Besitzern angesteckt

Das Affenpockenvirus verbreitet sich derzeit rasant. Nun soll das erste Haustier nachweislich betroffen sein. Es handelt sich um einen Windhund aus Paris.

Ein Windhund (Symbolbild)
Ein Windhund (Symbolbild)Imago/YAY Images

Das erste Haustier ist positiv auf Affenpocken getestet worden. Der infizierte italienische Windhund aus Frankreich ist der erste bestätigte Fall weltweit – wahrscheinlich hat er sich bei seinen Besitzern angesteckt. Bisher wurde in der Wissenschaft diese Art der Übertragung nur als ein theoretisches Risiko diskutiert, heißt es von Rosamund Lewis, technische Leiterin der Affenpockenbekämpfung bei der Weltgesundheitsorganisation, gegenüber CNN.

In einem Bericht der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet heißt es, der Hund habe zwölf Tage, nachdem die infizierten Besitzer Symptome bekommen hatten, ebenfalls Affenpocken-Symptome wie die charakteristischen Hautpusteln und Einrisse in der Analschleimhaut gezeigt. Ein durchgeführter PCR-Test sei positiv gewesen. Der italienische Windhund lebe im Haushalt eines homosexuellen Paares, das auch sexuelle Bekanntschaften außerhalb der Partnerschaft pflege, heißt es.

Das Virus wird in der Regel durch engen Körperkontakt und Körperflüssigkeiten übertragen. Die Möglichkeit einer sexuellen Übertragung werde derzeit untersucht, da sich der aktuelle Ausbruch auf Männer zu konzentrieren scheint, die Sex mit Männern haben würden, schreibt die Fachzeitschrift.

Das Paar habe gemeinsam mit dem vierjährigen Hund in einem Bett geschlafen. Laut Bericht hätten die Männer seit Auftreten ihrer eigenen Symptome darauf geachtet, dass der Hund nicht mit anderen Haustieren oder Menschen in Kontakt käme.

Die Forscher schrieben: „Nach unserem Kenntnisstand deutet die Kinetik des Symptomausbruchs bei beiden Patienten und anschließend bei ihrem Hund auf eine Übertragung des Affenpockenvirus von Mensch zu Hund hin. Angesichts der Haut- und Schleimhautläsionen des Hundes sowie der positiven PCR-Ergebnisse von Anal- und Mundschleimhautabstrichen auf das Affenpockenvirus gehen wir davon aus, dass es sich um eine echte Hundekrankheit handelt und nicht um eine einfache Übertragung des Virus durch engen Kontakt mit Menschen oder durch die Luft (oder beides). Unsere Ergebnisse sollten Anlass zu einer Debatte über die Notwendigkeit sein, Haustiere von Affenpockenvirus-positiven Personen zu isolieren.“ Bisher sei eine mögliche Übertragung nur bei Wildtieren bekannt gewesen, heißt es.