Brandmauer

Debatte um Haltung zur AfD: Drogeriekette dm ist doch kein Mitglied im Familienunternehmer-Verband

Die Drogeriekette geriet zuletzt wegen ihrer Positionierung zur AfD in die Kritik. Nun gibt es neue Angaben zur Mitgliedschaft in dem kritisierten Unternehmerverband.

Die Drogeriemarktkette dm geriet zuletzt in die Kritik.
Die Drogeriemarktkette dm geriet zuletzt in die Kritik.Uli Deck/dpa

Die Drogeriekette dm hat sich erneut zu der Debatte um die Haltung des Verbands Die Familienunternehmer gegenüber der AfD geäußert. Zuletzt geriet dm in die Kritik, der Chef der Drogeriemärkte sagte, er halte es grundsätzlich es für statthaft, Parlamentarier aller im Bundestag vertretenen Parteien zu einem Parlamentarischen Abend einzuladen.

Dies sorgte für Ärger bei den Kunden, einige riefen zum Boykott auf. Nun stellte die Drogeriekette in einem Statement auf Instagram den Mitgliedschaftsstatus in dem Verband klar.

Familienunternehmer-Verband sorgt für bundesweite Brandmauer-Debatte

„Eine bewusst spaltende Position lehnen wir genau so ab wie die Positionen der AfD, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung infrage stellen“. Zum Verband Die Familienunternehmer hieß es: „Wir haben unseren Austritt schon vor vielen Monaten erklärt. Wie der Verband heute mit Parteien umgeht, entscheiden seine Mitglieder selbst“.

Am Montag wurde bekannt, dass der Verband seine bisherige Brandmauer-Strategie aufgibt. „Im Kern geht es um die Interpretation, was die Brandmauer zur AfD überhaupt ist beziehungsweise was sie bezwecken soll“, sagte Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann. „Für uns war die Brandmauer eine totale Isolation der AfD“, die so weit ging, „dass wir AfD-Bundestagsabgeordnete prinzipiell nicht einluden“, fügte Ostermann hinzu. „Diese Art Kontaktverbot haben wir mit dem letzten Parlamentarischen Abend auf Bundesebene aufgehoben.“

Dies sorgte für bundesweite Debatten. Die Drogeriekette Rossmann kündigte an, den Verband zu verlassen, das Unternehmen Vorwerk ebenso.

Der Chef der Drogeriekette dm äußerte sich im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung anders zur AfD. „Statt permanent über andere Parteien zu sprechen, sollten sich die politischen Verantwortungsträger in der Tiefe mit den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger beschäftigen und Lösungen anbieten, die überzeugen und wirksam sind“, fügte er hinzu. Die Vorwürfe, mit der AfD zu sympathisieren, lehnte er ab.