Arbeitskampf

Warnstreik im Berliner Einzelhandel: „Keinerlei Auswirkungen auf unser Geschäft“

Jetzt streikt auch der Einzelhandel. Dieses Mal rückt Verdi die Berliner Rewe-Filialen in den Fokus. Laut Rewe werde aber kein Markt geschlossen.

Rewe-Supermarkt in Berlin
Rewe-Supermarkt in BerlinSabine Gudath

Die Gewerkschaft Verdi hat in Berlin zu einem fünftägigen Warnstreik im Einzelhandel aufgerufen. Laut Verdi sind unter anderem Filialen von Edeka, Rewe, Ikea, Thalia, Netto, H&M und Kaufland betroffen. Wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte, sollen die Beschäftigten in Berlin von Donnerstag bis einschließlich Montag ihre Arbeit niederlegen. Auch in Brandenburg wird in einzelnen Betrieben des Großhandels gestreikt.

Schwerpunktmäßig soll sich auf die Supermarktkette Rewe konzentriert werden. Vor dem Rewe-Lager in Oranienburg wurde am Donnerstag um 10.45 Uhr eine Kundgebung abgehalten. Laut Gewerkschaft nahmen daran rund 700 Menschen teil. Im Anschluss daran fand eine Demonstration statt. 

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Laut einem Sprecher von Rewe werde der Fortschritt der Tarifgespräche im Einzelhandel sowie im Großhandel als äußert unbefriedigend empfunden. „Ein Einigungswille seitens Verdi ist immer noch nicht zu erkennen“, sagt ein Sprecher der Rewe Group der Berliner Zeitung. Dennoch gebe es keine Versorgungsengpässe. Kein Markt werde aufgrund der Streiks geschlossen, sagt der Sprecher. „Die Streiks haben keinerlei Auswirkungen auf unser Geschäft.“

Verdi: „Die Beschäftigten im Einzel- und Großhandel sind das Rückgrat der Branche“

Die Gewerkschaft Verdi wirft den Konzernen vor, kein Angebot vorzulegen, mit dem die steigenden Lebenshaltungskosten der Beschäftigten ausgeglichen werden können. „Die Beschäftigten im Einzel- und Großhandel sind das Rückgrat der Branche und tragen maßgeblich zum Erfolg der Unternehmen bei“, sagt Conny Weissbach von Verdi. 

Laut einer Pressemitteilung vom Mittwoch möchte man mit den Streiks die Blockadehaltung der Arbeitgeber aufbrechen. Im Zuge des Frauentags am 8. März betont Weissbach gegenüber der Berliner Zeitung, dass mehrheitlich Frauen im Einzelhandel arbeiten und sie von diesen niedrigen Löhnen besonders betroffen seien.

Die Verhandlungen für den Handel stecken seit Monaten fest. Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu.