Es gibt eine Zahl, die alle Probleme mit den E-Scootern in Berlin und all die Wut zusammenfasst. Die Zahl lautet 127. Rein statistisch steht auf den Fußwegen in Berlin alle 127 Meter ein nicht korrekt abgestellter Elektroroller. Das jedenfalls hat der Verein Fuß e.V. errechnet. Er kämpft für die Belange der Fußgänger, und viele von ihnen ärgern sich mächtig über diese Roller – denn mehr als die Hälfte ist falsch abgestellt.
Soweit die Theorie, nun in die Praxis. Selbst in dieser sehr ruhigen Seitenstraße in Friedenau steht ein E-Roller auf einem Fußweg. Etwa 60 Meter entfernt tritt Bedia Kunz aus dem Haus. An ihrem weißen Teleskopstock ist zu erkennen, dass sie blind ist. Ihre Augen sind getrübt. Sie erzählt, dass sie wegen ihrer Augenkrankheit von klein auf extrem kurzsichtig war und ihre Umgebung nur bis zu sechs Meter weit erkennen konnte. Vor 22 Jahren wurde zusätzlich ein Glaukom diagnostiziert, Grüner Star. „Inzwischen bin ich vollblind.“

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