Wohnen

„Wenn wir hier rausmüssen, verlieren wir alles“: Neuköllner kämpfen gegen Verdrängung

In Rixdorf wollen Berliner Mieter illegale Umbaumaßnahmen entdeckt haben. Können sie so erwirken, dass der Bezirk sein Vorkaufsrecht nutzt? Die Zeit drängt.

Berliner Mieter kämpfen in Neukölln gegen Verdrängung: Wenn sie nicht bald einen Käufer für ihr Haus finden, droht vielen die Wohnungslosigkeit.
Berliner Mieter kämpfen in Neukölln gegen Verdrängung: Wenn sie nicht bald einen Käufer für ihr Haus finden, droht vielen die Wohnungslosigkeit.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Ein warmer Wind weht durch Rixdorf, ein historisches Viertel in Neukölln. Hinter dem Dorfanger von Alt-Rixdorf, eingerahmt von Linden und Laternen im Jugendstil, reihen sich schmucke Gründerzeitbauten mit verwinkelten Hinterhöfen aneinander. Es ist ein bunter Kiez mit Menschen allen Alters und aller Couleur – doch damit könnte es bald vorbei sein. Denn immer mehr Mieter werden dort Opfer von Verdrängung.

Dagegen demonstrierte die Hausgemeinschaft eines Wohngebäudes in der Braunschweiger Straße am vergangenen Mittwoch. Der neue Eigentümer plant eine umfassende Kernsanierung – mehr als 30 Mietparteien droht damit der Verlust ihres Zuhauses. „Wir sind RichiBrauni bleibt“, ruft Anna Schöneberger, die Sprecherin der Hausgemeinschaft, ins Mikrofon. „Wir sind heute hier, weil wir nicht wollen, dass dieses Haus das nächste ist, das an die Immobilienlobby geht. Wir sind keine Assis, wir sind Menschen!“

Berliner Zeitung

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