Auf der einen Straßenseite steht der neue Prunkbau des Bundesnachrichtendienstes – auf der anderen ein mit Dämmplatten beklebter Plattenbau aus DDR-Zeiten. Dort gab es am Montagmorgen heftigen Tumult. Denn so krass wie der optische Widerspruch zwischen beiden Gebäuden wirkt, so verkeilt sind auch die Fronten, die für den Tumult sorgten: auf der einen Seite ein verhasstes Immobilien-Unternehmen, auf der anderen linksextreme Akteure. Und mittendrin Bewohner, die einfach nur ihre bezahlbare Wohnung behalten wollen.
Das Haus in der Habersaathstraße 40 bis 48, um das es geht, wurde in den 80er Jahren als Wohnheim der Charité für Krankenschwestern und Ärzte aus dem Ostblock gebaut. 2006 verkaufte der Senat das Gebäude für zwei Millionen Euro an einen Privateigentümer. Der verkaufte es 2017 mit zwanzigfachem Gewinn an eine Steglitzer Immobilienfirma weiter. Sie will das Haus abreißen und ein Neues bauen. Geplant sind 91 Luxuswohnungen plus Tiefgarage. 2018 kündigte der neue Eigentümer, den Mietern zum 31. Mai 2019.

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