Was macht ein Seepferdchen im Kammergericht. Warum wurden in dem altehrwürdigen Haus einst Schweine gehalten? Wieso tragen Richterinnen und Richter eine Robe? Gibt es neben einer ordentlichen Gerichtsbarkeit auch eine unordentliche? All diese Fragen werden bei der „Langen Nacht der Justiz“ beantwortet. Von Menschen, die das Haus am besten kennen: Richterinnen und Richter, Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, Mitarbeitende in der Geschäftsstelle sowie Wachtmeisterinnen und Wachtmeister.
Am 7. November öffnet das Kammergericht im Schöneberger Kleistpark seine Pforten für alle Interessierten, die sich für die Geschichte des Hauses, aber auch für die Justiz Berlins interessieren. Zwischen 18 und 22 Uhr werden in dem Gebäude Gerichtsverhandlungen nachgestellt, Justizberufe vorgestellt, Fragen beantwortet.
Bei Rundgängen erfahren die Besucher zahlreiche Details aus der Geschichte des Kammergerichts. So tagte im historischen Plenarsaal des Gebäudes vom August 1944 bis Januar 1945 der Volksgerichtshof. In dieser Zeit fanden unter anderem die von Roland Freisler geleiteten Schauprozesse gegen die Beteiligten am Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 statt. Freisler verhängte allein am Kammergericht Dutzende Todesurteile. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zunächst Sitz des Alliierten Kontrollrates. 1971 wurde in dem Saal das Viermächteabkommen über Berlin unterzeichnet.
Eine Anmeldung ist zwingend notwendig
Bei der Langen Nacht der Justiz, die sich nach Angaben der Veranstalter an Erwachsene und Jugendliche richtet, wird es heiße Waffeln ebenso geben wie Justiz-Cocktails. Da das Haus nur ein begrenztes Kontingent an Menschen aufnehmen kann, ist eine Anmeldung für die Veranstaltung unter Anmeldung2025@kg.berlin.de dringend und schnell erforderlich. Da der Eingang nicht barrierefrei ist, sollten Menschen mit eingeschränkter Mobilität dies bei der Anmeldung angeben.


