Mobilität

Gute Nachricht für S-Bahn-Fahrgäste: Züge auf dem Ring werden länger

Zum Fahrplanwechsel am dritten Advent stellt das Unternehmen weitere Fahrten auf den modernsten Zugtyp um. Auch die BVG kündigt Neuerungen an.

Als der Fahrgastbetrieb vor knapp zwei Jahren begann: Ein Zug der jüngsten S-Bahn-Baureihe 483/484, unterwegs auf der Linie S47 nach Spindlersfeld, hält in Schöneweide.
Als der Fahrgastbetrieb vor knapp zwei Jahren begann: Ein Zug der jüngsten S-Bahn-Baureihe 483/484, unterwegs auf der Linie S47 nach Spindlersfeld, hält in Schöneweide.Berliner Zeitung/Volkmar Otto

S-Bahn-Fahrgästen auf dem Ring bringt der Fahrplanwechsel Verbesserungen. Zum einen werden auf den stark genutzten Linien S41/S42 die Züge länger. Wie angekündigt wird ein Teil der Fahrten in Kürze nicht mehr wie bisher mit sechs, sondern mit acht Wagen abgewickelt. Zum anderen werden die langen Züge mit S-Bahn-Fahrzeugen der neuesten Baureihe 483/484 bestückt, sie bieten den Fahrgästen also mehr Komfort. Nun ist klarer, wie die Umstellung nach dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember abläuft.

Nach Informationen der Berliner Zeitung geht es mit den Hauptzugverstärkergruppen los. Sie ergänzen die Fahrten der Stammzüge, die alle zehn Minuten stattfinden, zu bestimmten Zeiten zu einem Fünf-Minuten-Takt. Dann wird „quasi jeder zweite Zug ein Vollzug sein“, der zudem aus Fahrzeugen des neuesten S-Bahn-Typs besteht, erklärte ein Mitarbeiter des Unternehmens am Freitag. Die Kapazität wächst um rund ein Drittel.

Auch unterirdisch mit der S-Bahn zum Berliner Hauptbahnhof

Vollzug: So nennen die S-Bahner einen Acht-Wagen-Zug. Derzeit sind auf den Linien S41 und S42 ausschließlich Dreiviertelzüge unterwegs – S-Bahnen also mit sechs Wagen. Die Stammzüge werden auch noch nach dem Fahrplanwechsel am dritten Advent so lang sein, die Länge verändert sich noch nicht. Eingesetzt werden dann allerdings Fahrzeuge der Baureihe 481. Die Baureihe 480, die heute noch auf den beiden Ringlinien präsent ist, soll auf der S3 nach Erkner konzentriert werden, hieß es.

Doch die Einführung neuer, längerer S-Bahn-Züge soll weitergehen – und im kommenden Frühjahr abgeschlossen werden, sagte der S-Bahner. „Ab Ende März 2023 sollen dann auch die Stammzüge des Rings auf die modernste Baureihe und entsprechend auf Vollzüge umgestellt werden – vorausgesetzt, das Herstellerkonsortium Stadler/Siemens kommt mit der Lieferung hinterher.“

Ein Zug der neuen Baureihe wurde im Herbst 2019 in der Hitze-Kälte-Kammer in Wien getestet.
Ein Zug der neuen Baureihe wurde im Herbst 2019 in der Hitze-Kälte-Kammer in Wien getestet.Berliner Zeitung/Peter Neumann

Bislang klappt das gut. Immer mehr Fahrzeuge des neuesten Typs, von denen die Bahn für insgesamt 900 Millionen Euro 382 Wagen bestellt hat, sind auf dem Netz der S-Bahn Berlin im Einsatz. Los ging es am 1. Januar 2021 auf der Linie S47 nach Spindlersfeld. Ende Juni 2022 wurde die S46 nach Königs Wusterhausen umgestellt. Mitte Oktober 2022 folgte die S8, die zugleich während der Hauptverkehrszeiten bis Wildau verlängert wurde. Ab Dezember 2023 soll die Baureihe auch auf der neuen S15 eingesetzt werden, die Gesundbrunnen mit dem Hauptbahnhof verbindet. Der erste Abschnitt der zweiten Nord-Süd-S-Bahn endet in einer provisorischen Tunnelstation.

Ursprünglich sollten die Ringlinien S41/S42 laut Vertrag erst zwischen April und Oktober 2023 in zwei Stufen mit den modernen Zügen versehen werden. Aber nun ist ein früherer Einsatz möglich, hieß es. Dem Vernehmen nach soll dort die Baureihe 484 rollen – das sind Vier-Wagen-Einheiten. Der Ring gehört auf Abschnitten im Osten und Südosten zu den am stärksten genutzten S-Bahn-Strecken in Berlin. Immer wieder wurde verlangt, anstelle der Sechs-Wagen-Züge Vollzüge einzusetzen. Nun wird dieser Wunsch endlich erfüllt – und zusätzliche Kapazität auf der „Strecke ohne Ende“ geschaffen.

BVG verlängert Straßenbahnlinie 18 und benennt viele Haltestellen um

Auch bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) gibt es zum Fahrplanwechsel Änderungen. Eine wichtige Neuerung betrifft die Straßenbahn, gab das Landesunternehmen bekannt. „Die Linie 18, die bisher zwischen Riesaer Straße und S-Bahnhof Springpfuhl fährt, wird verlängert und schnuppert ab 11. Dezember Friedrichshainer Luft. Zusätzlich zur Linie M8 verbindet sie künftig den S-Bahnhof Springpfuhl mit der Haltestelle Landsberger Allee/Petersburger Straße“, so die BVG. Die Verlängerung führt dazu, dass es auf diesem Abschnitt künftig noch mehr Fahrten gibt, teilt das Unternehmen mit. Es wird auf der M8 aber auch eine Taktreduzierung geben.

Die BVG berichtet außerdem, dass auf der U-Bahn-Linie U9 montags bis freitags jeweils zwischen 7 und 10 sowie 13 bis 19 Uhr die Züge öfter verkehren. Aus dem Vier- bis Fünf-Minuten-Takt werde ein Vier-Minuten-Takt, hieß es. Weitere Verdichtungen des Fahrplans sind auf der Straßenbahnlinie 68 (sonnabends) sowie den Buslinien 106 (sonnabends) und 246 (montags bis freitags) vorgesehen. Außerdem benennt die BVG zahlreiche Haltestellen um.