Wann kommt sie endlich, die U-Bahn? In 13 Minuten, steht es orange auf schwarz auf der elektronischen Anzeige am Bahnsteig. Nicht gerade hauptstadtwürdig. Dann lieber zum Bus – doch der rollt auf der zugeparkten Busspur nur langsam voran. Also besser S-Bahn fahren. Dort ist allerdings gerade der Verkehr unterbrochen, weil sich „Personen im Gleis“ befinden, wie es in der Durchsage heißt. Als gewiefter Stammfahrgast weiß man: Die erste Bahn, die nach der Störung kommt, wird krachend voll sein.
Nicht selten zeigt diese Stadt, was sie ist und was sie kann. Da scheint die große Maschine wie ein Uhrwerk zu funktionieren. Alle Anschlüsse klappen, in der Bahn ist es so still wie in einer Bibliothek. Kein Mitfahrgast riecht nach Wodka oder präsentiert einen Koffer der Aufschrift „Frag mich nach Jesus“. Aber es gibt auch Tage wie diesen.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
