Es nervt, sagen viele Berliner. Erneut legt die Gewerkschaft Verdi die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) lahm. Bis Freitag, 3 Uhr, fahren keine U-Bahnen, keine Straßenbahnen, und die meisten Linienbusse in Berlin bleiben ebenfalls in den Betriebshöfen. Während sich die Berliner Kundschaft über eine weitere zweitägige Arbeitsniederlegung ärgert, treffen Solidaritätsadressen von Gewerkschaftern aus dem Ausland ein – unter anderem aus Südkorea, Indonesien, den Philippinen und Indien.
Aber auch in den USA kommt ein Gruß: von der Amalgamated Transit Union, kurz ATU, mit mehr als 200.000 Mitgliedern in den USA und Kanada eine der großen Gewerkschaften Nordamerikas. Die transatlantische Freundschaft scheint in jüngster Zeit gelitten zu haben, aber gewerkschaftliche Solidarität scheint zu funktionieren.

Bei Verdi-Mitliedern kursiert eine Mitteilung von John Costa, International President der ATU mit Sitz in Silver Spring, Maryland. „ATU Stands in Solidarity with Striking Berlin BVG Transit Workers“, lautet die Schlagzeile. Auf Deutsch: ATU solidarisiert sich mit streikenden Berliner BVG-Beschäftigten. „Ich möchte unseren in Berlin streikenden Verdi-Brüdern und -Schwestern meine starke Unterstützung zum Ausdruck bringen“, so Costa. „Gemeinsam werden wir nicht nachgeben.“
Der Streik sendet eine „laute und klare Nachricht“ an das Management der BVG und die Politik. Die ATU solidarisiert sich mit den Verkehrsbeschäftigten von Verdi in ihrem Kampf. „We are stronger together!“ – gemeinsam sind wir stärker!
Schlichtung hat begonnen
Im festgefahrenen Streit um höhere Löhne und Gehälter für die mehr als 16.600 Beschäftigten des Landesunternehmens haben die Gewerkschaft und der BVG-Vorstand nach sechs ergebnislosen Verhandlungsrunden eine Schlichtung vereinbart.

