Bildung

Schulverweigerer in Berlin: „Mein Kind ist eineinhalb Jahre nicht in die Schule gegangen“

Anke Pohls Sohn hat eine seelische Beeinträchtigung und war lange Schulverweigerer. Nun steht der Wechsel auf die Oberschule an – und alles könnte von vorne beginnen.

Connor sitzt am Schreibtisch. Der 13-Jährige aus Berlin-Neukölln möchte nur von hinten fotografiert werden. Seine Mutter, Anke Pohl, hilft ihm beim Lernen.
Connor sitzt am Schreibtisch. Der 13-Jährige aus Berlin-Neukölln möchte nur von hinten fotografiert werden. Seine Mutter, Anke Pohl, hilft ihm beim Lernen.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Connor sitzt an seinem Schreibtisch und lernt für eine Klassenarbeit in Naturwissenschaften. Inzwischen besucht er die sechste Klasse der Berliner Schule am Sandsteinweg regelmäßig – doch das war nicht immer so. Der 13-Jährige aus Neukölln hat rund eineinhalb Jahre verweigert, in die Schule zu gehen. Aufgrund einer seelischen Beeinträchtigung hat Connor einen sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Es fällt ihm schwer, innerhalb gewisser Strukturen zurechtzukommen. Als Schulverweigerer ist er kein Einzelfall in Berlin.

„Die sozialen Ängste unseres Sohnes belasten unsere ganze Familie“, sagt seine Mutter Anke Pohl. Die Familie ist wegen seiner vielen Fehlzeiten beim Jugendamt Neukölln und der Senatsverwaltung für Bildung bereits aktenkundig. Der Familie wurde sogar schon in mehreren Behördenschreiben ein Bußgeld bis zu 2500 Euro angedroht, außerdem „stand im Raum, ob Connor in der Familie verbleiben kann“, sagt die Mutter.

Berliner Zeitung

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