Digitalfunk

Sabotage? Digitalfunk der Sicherheitsbehörden bundesweit ausgefallen

Polizei und Feuerwehr können sich nur noch per Telefon oder Messengerdienst verständigen. Die Ursache für den Ausfall ist unklar.

Eine Polizistin trägt ein digitales Polizei-Funkgerät am Gürtel.
Eine Polizistin trägt ein digitales Polizei-Funkgerät am Gürtel.dpa

Fast überall in Deutschland hat es einen Ausfall des Digitalfunks der Sicherheitsbehörden gegeben. Das teilte die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) mit. „Die BDBOS und alle Partner befinden sich mit höchster Priorität in der Ursachenanalyse, um die Störung schnellstmöglich zu beheben.“ Zu den Ursachen – ob Sabotage, Hackerangriff oder Defekt – gibt es noch keine Angaben.

Bei der Berliner Feuerwehr sei der Digitalfunk um 17.34 Uhr ausgefallen, hieß es aus der Behörde. Der Ausfall dauerte in Berlin bis kurz nach 18 Uhr. Dann waren die Berliner Polizei und die Feuerwehr wieder in der Lage zu funken.

Lediglich in Nordrhein-Westfalen und Bayern soll es keine Störungen gegeben haben. In den anderen Bundesländern verständigten sich die Behörden unter anderem telefonisch oder über behördeneigene oder kommerzielle Messengerdienste.

Der Berlin-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, sagte: „Der weitreichende Zusammenbruch des Digitalfunks ist der Super-GAU für unsere Sicherheitsbehörden und zeigt uns, wie anfällig unsere digitale Infrastruktur ist und wie fahrlässig es ist, sich auf Monopollösungen zu verlassen.“ Kommunikation sei heute wichtigstes Einsatzmittel. „Von ihr können am Ende des Tages Leben und Tod abhängen.“

Der Digitalfunk für die Behörden mit Sicherheits- und Ordnungsaufgaben wird über rund 5000 Basisstationen gewährleistet. 99,2 Prozent der Fläche Deutschlands ist damit abgedeckt. Am Netz sind mehr als 1,2 Millionen Endgeräte registriert. Nach Eigendarstellung der BDBOS, die ihren Sitz in Berlin hat, verfügen die Einsatzkräfte von Polizeien, Feuerwehren, Rettungsdiensten sowie Katastrophen- und Zivilschutzbehörden in Bund und Ländern sowie Teile der Bundeswehr damit über ein „gemeinsames, leistungsstarkes und hochsicheres“ Kommunikationsmittel.