Mobilität

So luxuriös kann S-Bahnfahren sein: Im Weihnachtszug durch Berlin

Handgewebte Sitzbezüge, Glühlampen, Holztäfelung: Wo gibt es das noch? Im Weihnachtszug des Vereins Historische S-Bahn. Nun beginnt der Ticketverkauf.

Das Zielschild wurde schon entmottet: Robin Gottschlag, Vorsitzender des Vereins Historische S-Bahn Berlin, in Erkner. Die Wagen rechts gehen ab Ende November wieder regelmäßig auf Tour.
Das Zielschild wurde schon entmottet: Robin Gottschlag, Vorsitzender des Vereins Historische S-Bahn Berlin, in Erkner. Die Wagen rechts gehen ab Ende November wieder regelmäßig auf Tour.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Aus der 2023er-Saison des Weihnachtszuges hat der Verein Historische S-Bahn Berlin gelernt. „Wir werden keinen Wagen mehr mit echtem Tannengrün schmücken“, bilanziert Robin Gottschlag, der Vorsitzende. „Das nadelt in der Wärme einfach zu schnell.“ Doch der Einsatz von Kunststoff-Grün ist nicht die einzige Neuerung, die auf die Fans der alten Fahrzeuge zukommt. In dieser Saison wird der Weihnachtszug öfter fahren und über andere Strecken, sagt Gottschlag. Darum kann der Verein 50 Prozent mehr Fahrkarten anbieten als vor einem Jahr. Am 1. November beginnt der Verkauf.

So viel steht fest: Die vier historischen Wagen, die ab dem 30. November wieder als Weihnachtszug auf Tour gehen, sind die schönsten und saubersten S-Bahnen in Berlin. Kein Graffiti ist zu sehen, kein Kratzer im Fensterglas behindert die Sicht. Nirgendwo liegt Abfall herum. Spiegelblank wie der Lack sind auch die Holzsitze der dritten Klasse. Und der Sitzkomfort in der plüschigen zweiten Klasse, wo die Fahrgäste neben mahagonigetäfelten Wänden auf Polstersitzen Platz nehmen, ist unerreicht. Die Sitzbezüge wurden handgewebt, die Gepäcknetze handgeknüpft. 50-Volt-Glühlampen spenden warmes Licht. Diese S-Bahn bietet puren Luxus – für heutige Verhältnisse.

Berliner Zeitung

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