Wie kann man nur auf so einen Trick hereinfallen? „Mir würde das nicht passieren!“ Solche Gedanken kommen manchen, wenn mal wieder von „Schockanrufen“ die Rede ist. Eine dieser Maschen geht so: Ein angeblicher Polizist ruft bei betagten Menschen an und warnt, Kriminelle planten, deren Sparkonto zu plündern. Oder ein Einbruch in ihr Haus stehe unmittelbar bevor – wie im Mai dieses Jahres bei Dorothee und Heinz-Jürgen S. aus dem Norden Pankows, die von einer Bande um ihr Erspartes gebracht wurden.
Wie konnten sie nur so leichtgläubig sein? Das sagen Außenstehende – und das sagt das Ehepaar selbst. Doch so einfach ist es nicht. Die Banden, die solche Taten verüben, sind hochprofessionell und raffiniert. Sie beherrschen es, massiven psychologischen Druck auf ihre Opfer auszuüben. Auch kluge und gebildete Menschen fallen darauf herein, so wie Dorothee S. und ihr Mann Heinz-Jürgen. Die 84-Jährige war Chemikerin, unter anderem bei Schering, und später Lehrerin. Ihr 83-jähriger Mann war Bauingenieur. Sie verdienten gut und wollten ihr Geld für ihre beiden Kinder aufbewahren, damit diese ihre Häuser umbauen können. Doch daraus wird nun nichts. „Ich habe lange gebraucht, das zu überwinden“, sagt die Rentnerin mit brüchiger Stimme.

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