Es gab sie, die guten Momente für Manfred „Manne“ Moslehner, mitten im Kampf gegen seinen Vermieter. Vielleicht gab es sie sogar, weil es diesen Kampf gab. Oft saßen er und die anderen Mieter der Siedlung am Steinberg um den großen Plastiktisch hinterm Haus von Brigitte und Hans-Hartmut Lenz. Der Kampfzentrale des ältesten Mieterprotests der Stadt. Dort planten sie ihre nächsten Aktionen und oft trafen sie sich auch einfach nur, um nicht alleine zu sein.
Brigitte stellte dann selbstgemachte Bouletten auf den Tisch, Hans-Hartmut holte ein paar Flaschen für den Schuss im Glühwein, wenn es kalt war, und fing an, Witze zu erzählen. Manne saß immer dabei, in sich versunken, mit seinem weißen Bart und der etwas beschlagenen Brille. Ein hagerer Mann, der ein Arbeitsleben als Maschinenschlosser hinter sich hatte. Still war er, redete kaum, aber in diesen Momenten sah man ihn oft leise lächeln.

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